AA

Urteil wegen lateinischer Schrift ungültig

Eine serbische nichtstaatliche Organisation hat am Mittwoch die Entscheidung eines Gerichtes in der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad kritisiert, ein in lateinischer Schrift verfasstes Urteil außer Kraft zu setzen.
Das Gericht reagierte damit auf die Beschwerde des in einer Privatklage verurteilten Chefs der serbischen Neonazi-Gruppe “Nationale Front”, Goran Davidovic.

Die Annullierung des Gerichtsurteils sei ein “gefährlicher Präzedenzfall” und ein “Spiel mit Menschenrechten und Rechtssicherheit”, kritisierte das Belgrader Zentrum für Menschenrechte. Es verwies darauf, dass viele Zeitungen und andere Veröffentlichungen in Serbien ungestört in lateinischer Schrift herausgegeben werden.

Davidovic hatte sich in seiner Beschwerde offenbar auf die Verfassungsbestimmung berufen, wonach die serbische Sprache und die kyrillische Schrift im Amtsgebrauch stehen. Der Gebrauch anderer Sprachen und Schriften wird entsprechend der Verfassung gesetzlich geregelt.

Trotz der Verfassungsbestimmung ist die kyrillische Schrift im öffentlichen Leben des Landes im Schwinden begriffen. In den Volksschulen lernen alle Schüler in der ersten Klasse die kyrillische Schrift, in der zweiten auch die lateinische. Einer ungeschriebenen Regel zufolge werden in den niedrigen Schulklassen seit Jahren die Hausaufgaben wechselweise in kyrillischer und lateinischer Schrift verfasst.

  • VIENNA.AT
  • Moj Bec News
  • Urteil wegen lateinischer Schrift ungültig
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen