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Urteil gegen Milutinovic am 26. Februar

Im Verfahren vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) gegen den ehemaligen serbischen Präsidenten Milan Milutinovic und fünf Mitangeklagte wird am 26. Februar das Urteil ergehen, wie am Dienstag bekannt wurde.

Den Angeklagten werden Kriegsverbrechen im Kosovo im Frühjahr 1999 zur Last gelegt.

Neben Milutinovic werden auch dem einstigen jugoslawischen Vizepremier Nikola Sainovic, dem ehemaligen Generalstabchef Dragoljub Ojdanic, den einstigen Militärkommandanten im Kosovo, Nebojsa Pavkovic und Vladimir Lazarevic, sowie dem Polizeigeneral Sreten Lukic, Zwangsumsiedlungen, Vertreibungen und Morde an Kosovo-Albanern vorgeworfen. Der Prozess gegen die sechs Ex-Funktionäre lief vom Juli 2006 bis August 2008 vor dem Haager Tribunal.

Die Anklage vertrat im Schlusswort den Standpunkt, dass die Teilnahme der Angeklagten an einem gemeinsamen verbrecherischen Vorhaben, das auf die Vertreibung der albanischen Mehrheitsbevölkerung aus dem Kosovo abzielte, bewiesen wurde. Sie forderte Haftstrafen zwischen 20 Jahren und lebenslang. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch.

Vor dem UNO-Tribunal hat am Dienstag ein Verfahren gegen den ehemaligen serbischen Polizeigeneral Vlastimir Djordjevic begonnen, der sich ebenfalls wegen Kriegsverbrechen im Kosovo verantworten muss. Djordjevic gilt unter anderem als Hauptorganisator von geheimen Leichentransporten nach Serbien. Zur Vertuschung von Verbrechen wurden die Leichen von Kosovo-Albanern in Massengräbern auf zwei Polizeistützpunkten verscharrt. Sie wurden erst nach der politischen Wende in Serbien im Frühjahr 2001 entdeckt.

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