Bei den Baggerarbeiten zur Trockenlegung der Mauern des Bibliothekstraktes im Westen des Stiftes waren von Anfang an auch das Bundesdenkmalamt und Archäologen dabei. Gefunden wurden kleinere Gruben, größere überkippte Gruben (wohl ursprünglich Vorratsgruben, Anm.) sowie tiefreichende große Grubenobjekte (vermutlich Wohngruben, Anm.) und darin Keramikscherben, Tierknochen, Webgewichte, Werkzeuge, fragmentierte Bronzenadeln und Teile eines Zaumzeuges aus Knochen.
Archäologin Gerda Jilch sprach von einem “Sensationsfund”, da im Grabungsbereich erstmals eine urgeschichtliche Siedlung nachgewiesen werden konnte. Besonders die aufgefundenen Webgewichte würden als Beweis für eine spätbronzezeitliche Siedlung sprechen, denn “einen Webstuhl baut man nur in einer Siedlung, wo man sich dann auch niederlässt”. Die Bodenfunde werden nun wissenschaftlich ausgewertet.
Auch Mauerteile aus dem späten Mittelalter sowie von der vorbarocken Klosteranlage wurden freigelegt. Dabei handelt es sich etwa um Teile eines Ziegelgewölbes und Reste von Pfeilerfundamenten.