Unterricht in freier Natur

Das Eschensterben verändert unsere Wälder markant. „Die Pilzerkrankung befällt zuerst die Blätter, mit der Zeit wird der Baum so geschwächt, dass er morsch wird. In den vergangenen Jahren hat sich diese Krankheit in Vorarlberg stark ausgebreitet. Vor allem entlang von Rad- und Fußwegen bergen diese Bäume eine große Gefahr, da jederzeit morsche Äste abbrechen und sogar ganze Bäume auf Grund einer Folgeerkrankung umfallen können“, erläutert Landeswaldaufseher Franz Ruch den Beschlinger Schülern.
Denn für diese war ein Nachmittag „Unterricht im Freien“ angesagt: In der „Beschlinger Au“ pflanzten sie verschiedene Bäume, um die nach den notwendigen Holzschlägerungen kahlgewordenen Grundstücke wieder aufzuforsten.
Volksschule Beschling: Natur pur
„Vogelkirsche, Eiche, Spitzahorn“ antworten Luzius, Jakob, Emir und Henry prompt, wenn man sie fragt, welche Bäume sie denn – übrigens mit großem Eifer und Ausdauer – pflanzen. „Wenn die Bäume groß sind, sind sie auch ein Lärmschutz für Beschling, damit man die Autobahn nicht hört“, erklärt das Quartett. Für Volksschuldirektorin Ruth Gassner ist es wichtig, dass ihre Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein für und einen Bezug zur Natur haben.
„Wir beteiligen uns immer wieder an solchen Aufforstungsaktionen, zuletzt wurde für den früheren Direktor Martin Pfefferkorn der `Martinswald´ gepflanzt. Naturnaher Unterricht ist uns generell sehr wichtig“, merkt die Direktorin auch an, wie zufrieden und ausgeglichen die Kinder nach solchen Unterrichtseinheiten sind. Ein „Danke“ gab es für die Kids, die begleitenden Eltern und Großeltern sowie an Franz Ruch schließlich auch vom Beschlinger Agrar-Obmann Markus Borg:
„Die Kinder haben sicherlich auch künftig einen besonderen Bezug zu diesen Bäumen, die sie selbst gepflanzt haben.“ Und wer hart gearbeitet hat, hat sich auch eine ausgiebige Jause verdient – diese durfte als Abschluss des Nachmittags natürlich nicht fehlen.
Umfrage:
Ich bin im Sommer oft im Nenzinger Himmel und spiele dort gerne im Wald. Es ist sehr wichtig, dass es Bäume bei uns gibt. Sie spenden Sauerstoff und es schaut schön aus. Deshalb helfe ich gerne bei der Aufforstung mit.
Zoe Sieß
Es ist schön, dass wir den Nachmittagsunterricht in den Wald verlegt haben. Wir können hier bei einer wichtigen Arbeit helfen. Ich werde mich sicher auch noch an die von uns gepflanzten Bäume erinnern können, wenn ich 30 oder 40 Jahre alt bin.
Timo Breuß
Dass wir hier alle gemeinsam Bäume pflanzen können, macht richtig Spaß und man sieht schon nach kurzer Zeit, dass wir viel geschafft haben. Wenn sie groß sind, sind die Bäume auch ein Lärmschutz für das Dorf, damit wir die Autos nicht mehr so gut hören.
Louisa Rung
Es ist im Wald ein großes Loch entstanden, weil man die kranken Bäume fällen musste. Ich helfe gerne dabei, wieder neue Bäume zu pflanzen. Es ist wichtig, dass man bei der Arbeit genau schaut, dass sie auch gerade stehen, damit sie nicht schräg wachsen.
Theresa Graß