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"Unterlage" killt keine Promille

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Gegen Silvesterrausch lässt sich mit vermeintlichen „Promille-Killern“ wie fettem Essen oder Bewegung wenig tun, warnt der ÖAMTC. Wer Alkohol trinkt, muss vor der nächsten Autofahrt ... abwarten!

„Entscheidend ist beim Alkoholabbau einzig und allein die Zeit, die vergeht“, sagte die Verkehrspsychologin der Autofahrerorganisation, Dora Donosa.

So können sich Autofahrer beispielsweise nicht darauf verlassen, durch viel Bewegung und Schwitzen – etwa bei einem Walzertanz um Mitternacht – schneller wieder nüchtern zu werden. Denn für den Alkoholabbau ist zu 95 Prozent die Leber verantwortlich, erklärte die Verkehrspsychologin. Pro Stunde werden in dem Organ durchschnittlich etwa 0,15 Promille unschädlich gemacht.

„Wundermittel“ wie Tabletten, Pulver oder Getränke, die raschen Abbau von Hochprozentigem versprechen, bringen ein Gefühl von Nüchternheit, „am tatsächlichen Promillewert ändert sich meist nichts“, so Donosa. Mythen ranken sich auch um ein üppiges Silvestermenü: „Eine gute Unterlage“ durch viel und fettes Essen verzögert zwar die Alkoholaufnahme im Blut, „letztendlich wird aber nicht verhindert, dass der Promillespiegel steigt“, sagte sie.

Kein wirksames Rezept gegen Trunkenheit sei auch ein kurzes Nickerchen. Eine Tasse Kaffee oder eine kalte Dusche helfen genauso wenig. Man fühlt sich danach vielleicht „subjektiv etwas besser und wacher, nüchterner ist man deshalb aber noch lange nicht“, warnte Donosa. Wegen des Restalkohols sollte man nach einem feucht-fröhlichen Silvesterabend am Neujahrstag das Auto stehen lassen, riet die Club-Expertin.

Ins Land der Alkohol-Märchen verbannte die Psychologin auch die gängige Annahme, dass Betrunkene die Wahrheit sagen. Ein hoher Promillespiegel enthemmt, und wer Alkohol konsumiert hat, redet unkontrollierter und verliert das Gefühl dafür, was angebracht ist, sagte Donosa. Mit der Wahrheit müsse das allerdings wenig zu tun haben.

 

 

 

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