"Unqualifizierte Aussagen" - Vereinte Front gegen Schoch

Aufgrund des Stadionumbaus in Lustenau muss die Austria schon bald in ein Übergangsquartier umsiedeln. Der SCR Altach lehnt eine gemeinsame Nutzung der Cashpoint-Arena kategorisch ab, die nächste Lösung wäre nun das Immo Agentur Stadion in Bregenz. Während sich auf VOL.AT-Anfrage der Sportstadtrat Michael Felder positiv gegenüber den Plänen äußerte, befürchtete Vizebürgermeisterin Sandra Schoch, dass der Bundesligaclub die falsche Klientel in die Landeshauptstadt bringt.
"Wir müssen uns langsam überlegen, welche Zielgruppe wir ansprechen wollen. Und ich verweise auch auf die Situation während der Pandemie, als zahlreiche Jugendliche die Pipeline nutzten, um dort zu feiern und auszuweichen", sagte Schoch vor wenigen Tagen auf VOL.AT-Anfrage. Nun bekommt sie starken Gegenwind aus den Reihen der anderen Bregenzer Parteien.
Sportstadtrat (ÖVP) ist fassungslos
Diese betonten in einer Stellungnahme am Donnerstag, den Aussagen der Vizebürgermeisterin nicht zuzustimmen. "Dass eine Vizebürgermeisterin einer Landeshauptstadt mit zwei großen Fußballvereinen, die mehrere hundert Jugendmitglieder trainieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten, mal schnell indirekt sagt 'Wir wollen euch und eure Fans hier nicht', macht mich ehrlich gesagt fassungslos", so Sportstadtrat Michael Felder. "Zudem ist Sandra Schoch auch Stadträtin für Integration. Hiermit darf ich die Vizebürgermeisterin gerne daran erinnern, dass die Landeshauptstadt Bregenz einstimmig die Sportstrategie verabschiedet hat, die genau solche Vereine und ihre wichtige Wirkung unterstützen."
Felder wünscht sich mehr Weitsicht, denn "es könnte jederzeit auch sein, dass wir für unsere Sportvereine Hilfeleistungen unserer Nachbargemeinden benötigen".
SPÖ: "Komplettes Unwissen"

"Gerade Sandra Schoch wirft anderen ständig Dilettantismus und Unfähigkeit vor. Anstatt sich bei den ressortverantwortlichen Stadträten zu informieren, gibt die Vizebürgermeisterin absolut unqualifizierte Aussagen von sich und sucht die Medienöffentlichkeit", wettert Stadtrat Robert Pockenauer (Team Bregenz).
Über Menschenmassen macht sich Pockenauer keine Sorgen, denn das Stadion sei nur gut zehn Minuten Fußmarsch vom Bahnhof entfernt, außerdem gebe es einen großen Parkplatz für Busse direkt vor dem Stadion. " Hier von Verkehrschaos zu sprechen, ist schlichtweg falsch! Damit beweist sie nicht nur komplettes Unwissen über die Materie, sondern schadet dem Ansehen der Landeshauptstadt und dem Sport ganz massiv."
FPÖ: Sport bringt auch Geld

FPÖ-Landtagsabgeordneter Hubert Kinz gibt zu bedenken, dass Sportveranstaltungen auch Gelder in die Stadtkasse spülen. "Der Tourismus und die Wirtschaft leben von solchen Veranstaltungen. Zudem ist es beschämend, wenn eine Vizebürgermeisterin Besucher von Fußballspielen als ’nicht willkommen in der Stadt’ bezeichnet und als alkoholisierte Hooligans abstempelt."
NEOS: "Absolut keine Ahnung"

"Mit Ihren Aussagen beweist Sandra Schoch in erster Linie, dass sie absolut keine Ahnung davon hat, wie die Vorarlberger Sportwelt – und gerade die Fußballvereine – aufgestellt ist und funktioniert. Tausende ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre stecken viel Herzblut in den Sport, der nicht nur eine immens wichtige integrative Aufgabe hat, sondern auch viele Jugendliche und Kinder zu mehr Bewegung animiert und das Leben mit Sport, Kameradschaft und Teamgeist prägt", so Michael Sagmeister, Fraktionsobmann der NEOS Bregenz, abschließend.
(VOL.AT)