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Universitätsring: Neue Straßentafeln am Mittwoch feierlich enthüllt

Die neue Straßentafel am Universitätsring
Die neue Straßentafel am Universitätsring ©Universität Wien
Stadtrat Mailath-Pokorny und Rektor Engl haben heute die neue Straßentafel für den Universitätsring enthüllt. Damit ist der letzte Schritt der Umbenennung des umstrittenen Dr-Karl-Lueger-Rings getan.
Enthüllung der neuen Tafel
Lueger-Ring wird umbenannt
Grüne planen Umgestaltungen

Seit 4. Juli 2012 gehört die Anschrift Dr.-Karl-Lueger-Ring der Vergangenheit an: Andreas Mailath-Pokorny, Wiener Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, und Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, enthüllten am Mittwoch Vormittag die neue Universitätsring-Straßentafel.

Auch gingen dabei altbekannten Reaktionen der Rathaus-Parteien mit einher. Der grüne Kultursprecher Klaus Werner-Lobo zeigte sich erfreut und sah eine langjährige Forderung seiner Fraktion erfüllt. Von der Opposition hagelte es einmal mehr Kritik. ÖVP-Chef Manfred Juraczka sah anlässlich der Neo-Beschilderung “keinen Grund zur Freude”. Die Volkspartei sei “für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Geschichte” und gegen Umbenennungen.

Wenig zimperlich in der Wortwahl zeigte sich FPÖ-Mandatar Anton Mahdalik. “Che Guevara hui, Lueger pfui”, betitelte er seine Aussendung. Der Freiheitliche verwies dabei auf das Denkmal im Donaupark, das dem “homophoben Folterknecht und Massenmörder Che Guevara” gewidmet ist. “Zumindest 135 ihm persönlich zugeordnete Morde, grausame Folter, die Errichtung von Arbeitslagern und die Inhaftierung von Homosexuellen dürften bei Rot-Grün demnach höher im Kurs liegen als zeitlose Verdienste um die Lebensqualität der Wiener Bevölkerung”, so Mahdalik.

“Mehr als der Austausch von Straßentafeln”

“Die Umbenennung ist ein entscheidender Schritt hin zum sorgsamen Umgang mit der Vergangenheit”, meint hingegen  Stadtrat Mailath-Pokorny. “Es geht aber nicht um das bloße Austauschen von Straßentafeln. Es geht um eine differenzierte Betrachtung und Bewertung der Person Karl Lueger und damit auch um ein differenziertes Geschichtsbild unserer Stadt.”

 “Die neue Bezeichnung Universitätsring bringt die Verbindung zwischen Stadt und Universität in besonderer Weise zum Ausdruck”, so RektorEngl. “Wien ist seit nahezu 650 Jahren Universitätsstadt. Mit Blick auf das Jubiläumsjahr 2015 soll die Kooperation zwischen Stadt und Universität durch verschiedene gemeinsame Projekte und Initiativen zum Ausdruck kommen.”

MA 28 tauscht 18 Straßentafeln am Universitätsring

Im Zuge der Umbenennung tauscht die MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau) 18 Straßenbenennungstafeln und sechs Hausnummerntafeln aus. Die Wiener Linien ändern die Leitsystemschilder in der Station Schottentor, Wien-City-Pläne und Nightline-Pläne für die U-Bahn-Vitrinen. Nicht betroffen von der Umbenennung in Universitätsring sind Haltestellennamen, Durchsagen in Fahrzeugen oder Aufzugsbesprechungen, da ohnehin keine Station nach Lueger benannt war. Zudem hat die Meldebehörde (MA 62) die angefallenen Ummeldungen bereits durchgeführt und den betroffenen AnrainerInnen eine Meldebestätigung samt Begleitschreiben zugesendet.

Die Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings war ein Wunsch der Universität Wien, auch in Hinblick auf das 650-Jahr-Jubiläum im Jahr 2015. Es gibt in Wien 13 weitere Gedenkstätten, die an Lueger erinnern, darunter einen prominenten Platz und ein Denkmal in der City, eine Kirche am Zentralfriedhof, eine Brücke über den Wienfluss und eine Eiche im Rathauspark. “Lueger wird und soll nicht in Vergessenheit geraten – nicht als verdienstvoller Bürgermeister, nicht als Vorreiter des Antisemitismus”, so Mailath-Pokorny. Der Dr-Karl-Lueger-Ring gehört nun der Vergangenheit an, die Zukunft gehört nun dem Universitätsring.

(Red./APA)

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