Wurst wird in Wiens Supermärkten zu warm gelagert: Zu diesem Fazit kommt die Arbeiterkammer (AK), die am Freitag das Ergebnis von Testeinkäufen in 14 Wiener Filialen bekannt gab. Von den erworbenen 23 Proben sei ein Viertel am Ablauftag verdorben gewesen. Bei 20 Prozent wurde immerhin noch eine erhöhte Keimzahl gefunden, während 52 Prozent nicht zu beanstanden gewesen seien.
Den Hauptgrund für die Verdorbenheit eines Teils der Proben ortete die AK in den zu hohen Temperaturen im Kühlregal. Knapp die Hälfte aller Wurstpackungen sei im Supermarkt wärmer aufbewahrt worden als auf dem Etikett gefordert. Die höchste gemessene Produkttemperatur habe bei über 15 Grad Celsius gelegen. Wurst sollte aber bei zwei bis vier Grad Celsius gelagert werden, unterstrich AK-Experte Heinz Schöffl.
Dabei hat Wiens warme Wurst nichts mit der jüngsten Hitzewelle zu tun: Die Testkäufe seien zwischen Ende Juni und Anfang Juli durchgeführt worden – also vor der Hitzewelle, unterstrich man bei der AK. Als Schlussfolgerung fordert man von den Herstellern realistischere Haltbarkeitsfristen und die durchgehende Einhaltung der Kühlkette. Es ist für Konsumenten absolut unbefriedigend, wenn unrichtige Daten angegeben werden, resümierte Schöffl.