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Ungesundes Leben kostet zehn Jahre des Lebens

Rauchen kann die Lebenserwartung deutlich verkürzen.
Rauchen kann die Lebenserwartung deutlich verkürzen. ©Bilderbox
Rauchen, hoher Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte: Eine bereits in den 1960ern gestartete britische Langzeitstudie förderte zu Tage, dass Männer mit ungesundem Lebenswandel ein Jahrzehnt kürzer im Diesseits wandeln.

Raucher mittleren Alters mit hohem Blutdruck und erhöhten Cholesterinwerten können laut einer Studie University of Oxford zehn Jahre früher sterben als ihre gesünder lebenden Altersgenossen. Das Team um Robert Clarke analysierte die Daten von mehr als 19.000 Staatsbediensteten im Alter zwischen 40 und 69 Jahren. Nach 38 Jahren wurde untersucht, wie sich der Gesundheitszustand der Männer entwickelt hatte. Die Studie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Männer mit allen drei Risikofaktoren ab 50 eine um bis zu zehn Jahren niedrigere Lebenserwartung haben.

Die im British Medical Journal veröffentlichte Studie wurde in den Jahren 1967 – 1970 am Höhepunkt der damaligen Flut von Gefäßerkrankungen in Großbritannien gestartet. Von den Teilnehmern wurde eine ganze Reihe an Daten ermittelt: Größe, Gewicht, Blutdruck, Lungenfunktion, Cholesterinwerte und Blutzucker. Zusätzlich füllten sie einen Fragebogen zu früheren Erkrankungen, Rauchgewohnheiten, Dienstgrad und Familienstand aus. 42 Prozent waren Raucher, 39 Prozent hatten hohen Blutdruck und 51 Prozent erhöhte Cholesterinwerte. 2005 beim zweiten Teil der Studie waren 13.501 der ursprünglichen Teilnehmer verstorben.

Hauptrisikofaktoren für Herzerkrankungen

Die Wissenschaftler konzentrierten sich auf Rauchen, hohen Blutdruck und Cholesterinwerte, da diese drei Bereiche die Hauptrisikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen sind. Wurden alle Risikofaktoren also auch Fettsucht, Diabetes und Dienstgrad berücksichtigt, zeigte sich bei der Lebenserwartung ein Unterschied von 15 Jahren zwischen den fünf Prozent mit der höchsten Anzahl von Risikofaktoren und den fünf Prozent mit der geringsten Anzahl. Laut BBC ist die Anzahl der durch Gefäßerkrankungen verursachten Todesfälle von rund 60 Prozent im Jahr 1960 auf weniger als 40 Prozent im Jahr 2005 gesunken. Diese Zahlen gelten für Männer und Frauen.

Clarke erläuterte, dass Männer mit 50, die über alle drei großen Risikofaktoren verfügen, eine Lebenserwartung von rund 74 Jahren haben. Ohne diese Risikofaktoren liege die Lebenserwartung bei 83 Jahren. Studien wie die aktuelle seien erforderlich, um zu diesen Ergebnissen zu kommen. Damit könne auch den Menschen ein leichter verständlicher Zugang zu den Risikofaktoren für eine Herzerkrankung ermöglicht werden. Verändert man den Umgang mit diesen Risikofaktoren, führe das auch zu einer höheren Lebenserwartung.

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