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Unfallteufel in Colorado

So lange ist alles gut gegangen, aber jetzt hat der Unfallteufel in Colorado zum bereits wiederholten Mal im Skilager zugeschlagen. Für Kroatin Fleiss ist der Winter nach Kollision gelaufen. Auch Patrick Bechter ist verletzt.

Wenige Tage nach dem schweren Sturz der Spanierin Maria Jose Rienda hat sich am Mittwoch beim Riesentorlauf-Training in Loveland nicht nur der Vorarlberger Patrick Bechter, sondern auch die Kroatin Nika Fleiss verletzt. Fleiss kollidierte nach einem Sturz mit dem österreichischen Trainer Bernd Brunner und zog sich eine schwere Knieverletzung zu.

Der Unfall passierte auf dem steilsten Teil der Trainingsstrecke auf dem Loveland-Pass. Brunner rutschte gerade den Kurs seiner ÖSV-Damen mit dem Pisten-Rechen ab, als die Kroatin auf dem Nebenkurs zu Sturz kam und sich überschlagend auch noch den hangabwärts arbeitenden und ahnungslosen Trainer rammte. Augenzeugin der Horror-Szene war vom Lift aus Marlies Schild, auch ihre Zurufe konnten das Unglück aber nicht mehr verhindern.

Der geschockte Brunner erlitt eine leichte Gehirnerschütterung sowie Prellungen, kam aber sonst unversehrt davon. Für Fleiss hingegen ist der Winter wohl gelaufen. Laut ersten Diagnosen hat sich die 22-Jährige zumindest einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen. Nach der pausierenden Janica Kostelic hat Kroatien damit im WM-Winter eine weitere Hoffnungsträgerin verloren. Allen Beteiligten war aber bewusst, wie viel Glück im Spiel gewesen war.

Der Unfall ließ nämlich böse Erinnerungen an Ski-Unfälle ähnlicher Art wach werden. 1996 bei der WM in Spanien hatte sich die Russin Tatjana Lebedewa bei einer Renn-Kollision schwerst verletzt, 2001 war die Französin Regine Cavagnoud beim Super-G-Training im Pitztal nach einem Zusammenstoß mit einem deutschen Trainer tödlich verunglückt. Erst vergangenen Winter hatte Michaela Dorfmeister in St. Moritz nur mit viel Geschick und Glück einen ähnlichen Horror-Unfall vermeiden können.

Schuldzuweisungen gab es keine. “Solche Dinge sind unvermeidlich. Sonst muss man künftig nur noch ganz alleine oder überhaupt nicht trainieren, mehr Platz gibt es eben nicht auf dem Hang”, sagte Mandl. “Dass Trainings-Kurse zehn Meter nebeneinander stehen, ist normal. Und Skisport ist Risikosport.”

Wie schwer es Bechter erwischt hat, war vorerst unklar. Dem Vorarlberger hatte es die Bindung aufgeschlagen, beim folgenden Sturz erlitt er Verletzungen am Sprunggelenk und an der Hüfte. Am Donnerstag war bei ihm deshalb an ein Training nicht zu denken. “Wenn es ärger wird, muss er zum MRI. Dann wissen wir mehr”, sagte ÖSV-Slalomcoach Gert Ehn.

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