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Unendliche Bezirksgeschichten

Das neue Jahr bringt alte Probleme. Die Verkehrsinitiative Donaufeld will neue Aktionen starten, die Bürgerinitiative Jedlesee will bei einem Runden Tisch das Ortsbild erhalten.

Schlössl-Gründe. Neues Jahr, alte Probleme: Der Verkehr in Donaufeld fließt noch immer, und auch die Umwidmung der Jedleseer Schlössl- Gründe in Bauland ist in vollem Gange. Zu beiden Themen haben sich Anrainer zu Bürgerinitiativen zusammengeschlossen, um mehr Mitsprache bei der Lösung von bestehenden Problemen zu haben. Aber: Beide Gruppierungen beschweren sich zu Jahresanfang, dass die Bezirksverwaltung „keinen Wert mehr auf Kooperation mit uns legt”, wie es Heinrich Berger von der Verkehrsinitiative Donaufeld ausdrückt.

Suche nach Kompromiss
Einen Vorwurf, den Bezirksvorsteher Heinz Lehner von sich weist.
Gerade bei der Verkehrsproblematik gebe es auch innerhalb der Bevölkerung unterschiedliche Stimmen: „Die Bürgerinitiative vertritt nicht das, was die Mehrheit will.” Ganz im Gegenteil: Er bekomme sehr viele Nachrichten von Bürgern, die andere Vorstellungen für Lösungen diverser Probleme haben, die aber ganz einfach weniger Öffentlichkeit besitzen. Der Kolonnenverkehr – ein Hauptkritikpunkt der Verkehrsinitiative – mache nur ein Drittel des Gesamtvolumens aus, der Rest sei Ziel- und Quellenverkehr. Einfach gesagt: Bestimmte Änderungen hätten oft nur einen Vertreibungseffekt, von dem die einen profitieren, andere aber dieselben Probleme aufgehalst bekämen. „Daher muss man immer versuchen, den besten Kompromiss zu finden”, sagt Lehner. Die Autos ganz aus Floridsdorf zu verbannen, dass wolle nun auch niemand. Was aber den Kolonnenverkehr betrifft, erhofft sich der Bezirksvorsteher sehr viel von der neuen Nordostumfahrung, deren erster Teil mit November 2009 in Betrieb gehen soll. Auch die Förderung des Fahrradverkehrs – ein Wunsch der Verkehrsinitiative – soll stärker vorangetrieben werden. So sollen zu Beginn der Radsaison neue Radständer errichtet werden.

Runder Tisch – wann?
Auch in einem anderen Grätzl wurde im vergangenen Jahr von Anrainern eine Gruppierung ins Leben gerufen: Die Bürgerinitiative Jedlesee hat sich den Kampf gegen die Umwidmung der Tennisplätze zwischen Kammelweg und Lorettoplatz in Bauland zum Ziel gesetzt (die bz berichtete). Das Areal, das im Besitz des Stifts Klosterneuburg ist, soll verbaut werden. Die Bürgerinitiative aber möchte den Ortskern erhalten, bisher mit Erfolg. Die Entscheidung der Umwidmung – ein Ergebnis wurde schon letztes Jahr erwartet – wurde auf einen Runden Tisch mit allen Involvierten vertagt. „Über die Modalitäten dieses Runden Tisches muss noch verhandelt werden”, erklärt Bezirksvorsteher Lehner gegenüber der bz.

Drei Forderungen an Bezirk
Die Bürgerinitiative fordert „Öffentlichkeit dieser Gesprächsrunden für Medien und Besucher, Beteiligung von mindestens fünf Vertretern der Bürgerinitiative Jedlesee angesichts der zu erwartenden, überwiegenden Mehrheit an Befürwortern einer Verbauung sowie Moderation durch eine neutrale Person”. Lehner kündigte nun an, dass in zirka zwei Wochen ein Termin feststehen soll. Was mit den Schlössl-Gründen wirklich passieren soll, wird das Ergebnis des Runden Tisches zeigen. Die Verkehrspolitik des 21. Bezirks wird mit Sicherheit auch im laufenden Jahr Bürgerinitiativen auf den Plan rufen, der Bezirk wird sich weiterhin für Vermittlung zwischen den Betroffenen bemühen und die bz bleibt für Sie am Ball.

 

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