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Umstrittenes Life-Ball-Plakat sorgt für eine Änderung beim Werberat

Werberat erweiterte nach umstrittenem Life-Ball-Plakat Kompetenzen
Werberat erweiterte nach umstrittenem Life-Ball-Plakat Kompetenzen ©VIENNA.at
Das Plakat des Life Balls 2014, das eine nackte Transgender-Person zeigte, hat für reichlich Aufregung gesorgt. Beim Werberat hat es eine Änderung der Verfahrensordnung ausgelöst.
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Der Werberat sieht sich bei Werbung, die ausschließlich den Kunstbereich betrifft, zwar weiter nicht zuständig, kann sich künftig aber distanzieren.

“Wollen nicht gegen Kunstfreiheit eingreifen”

“Wir wollen nicht in die Kunstfreiheit eingreifen”, betonte der Präsident des Werberats, Michael Straberger, am Montag in einer Pressekonferenz. Es gehe lediglich um das Schließen eines möglichen “Schlupflochs”. Denn: Sollte ein Kunst-Sujet Produkte, Dienstleistungen, Unternehmen oder Veranstaltungen bewerben, die nicht ausschließlich dem Bereich Kunst zuzuordnen sind, ist der Werberat künftig schon zuständig.

Zusätzlich hat sich der Werberat die Möglichkeit geschaffen, bei Nichtzuständigkeit distanzierende Stellungnahmen abzugeben. “Bei dem Life-Ball-Plakat wäre dies im Rückblick wohl der Fall gewesen”, so Straberger. Zu dem Transgender-Sujet für die Bewerbung einer Kunstausstellung von David La Chapelle, bei dem die Life-Ball-Organisation als Sponsor in Erscheinung trat, hatte es 2014 über 400 Beschwerden gegeben, der Werberat konnte sich aber aufgrund der eigenen Statuten nicht dazu äußern.

Life Ball-Plakat sorgt für Änderung

Die Änderungen in der Verfahrensordnung, die bereits Anfang 2015 beschlossen, bisher aber noch nicht angewendet wurden, betreffen auch Werbung von politischen Parteien und Non-Profit-Organisationen, bei der der Werberat ebenfalls nicht zuständig ist. Auch hier kann sich der Werberat künftig distanzieren.

Bei Parteiwerbung ist eine Distanzierung allerdings unwahrscheinlich. Der Werberat hält sich hier zurück, um nicht von Parteien instrumentalisiert zu werden. 2010 hatte die FPÖ mit ihrem Wahlslogan “Mehr Mut für unser Wiener Blut” für eine Beschwerdeflut gesorgt. Im Wahljahr 2015 war es vergleichsweise ruhig, nur rund um die Wahl in Oberösterreich gab es laut Straberger vereinzelt Beschwerden.

>> Pornographie-Vorwurf gegen Life Ball-Plakat

(APA)

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