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Umsatzflaute bei Wolford

Erlöse um 7 Prozent geschrumpft - Kräftiger Personalschnitt. Die Vorarlberger Wolford-Gruppe hat in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 2002/03 weniger umgesetzt.

Bedingt durch ein verhaltenes Konsumklima, Wechselkursveränderungen und die Schließung unrentabler Standorte sank der Umsatz im Jahresabstand um 7 Prozent von 66,67 auf 61,76 Mill. Euro, teilte der Hersteller von Feinstrümpfen und Edelwäsche am Mittwoch ad hoc mit.

Über die Ergebnisse im ersten Halbjahr berichtet die börsenotierte Bregenzer Palmers-Tochter am 11. Dezember. Der Turnaround, wie es weiter hieß, verlaufe jedenfalls erfolgreich. Im ersten Quartal hatte Wolford beim Betriebsergebnis (EBIT) mit minus 3,2 (nach minus 3,5) Mill. Euro etwas weniger Verlust ausgewiesen. Der Vorsteuerverlust (EBT) hatte 3,7 (nach minus 4,4) Mill. Euro betragen.

Beim Personalstand hat Wolford in den ersten sechs Monaten 2002/03 kräftig den Sparstift angesetzt. Per Ende Oktober waren in der Gruppe insgesamt 1.736 Mitarbeiter (davon 1.599 Vollzeit) beschäftigt, zwölf Monate davor waren es noch 2.010 (davon 1.880 Vollzeit) gewesen.

Die Wolford-Gruppe beschäftigte im ersten Quartal im 1.617 Mitarbeiter, das waren im Jahresvergleich um 13 Prozent weniger (1.859 Personen).

Fernostgeschäft wird abgegeben

Wolford-Chef Fritz Humer ist weiter optimistisch, im Gesamtjahr 2002/03 (per Ende April) den Turnaround im Ergebnis zu schaffen. „Wir haben die Kostenbremse kräftig angezogen und die Trendumkehr hat sich ja schon im ersten Quartal gezeigt“, sagte der Chef des Vorarlberger Luxusstrumpf- und Body-Erzeugers am Mittwoch im Anschluss an die Bekanntgabe der Halbjahres-Umsatzzahlen zur APA. Über das Ergebnis des ersten Halbjahres wollte Humer noch nichts sagen. In Fernost laufen derzeit Gespräche über einen Verkauf des dortigen Geschäfts an lokale Importeure.

Ein Umsatzwachstum in Einzelhandel sei derzeit „fast unmöglich“, sagte Humer. Im kommenden Weihnachtsgeschäft erwartet er vor allem wegen der Kaufzurückhaltung in Deutschland – dem größten Einzelmarkt des Vorarlberger Konzerns – „keine Sensationen“. Im ersten Halbjahr brach der Umsatz in Deutschland um 17 Prozent ein.

Zugelegt hat Wolford dagegen im Heimmarkt Österreich. Nach dem Minus im Vorjahr sei hier eine Trendwende mit einem Umsatzplus von 7 Prozent erreicht worden, betonte Humer. Auch in den USA stieg der Umsatz – auf Dollarbasis – um 6 Prozent. Die Wechselkursdifferenzen schlugen in den ersten sechs Monaten mit 1 Mill. Euro zu Buche.

In den nächsten Monaten soll auch eine Lösung für das verlustbringende Fernost-Geschäft gefunden werden, so Humer. In China, wo noch drei eigene Boutiquen betrieben werden, seien die Gespräche mit einem lokalen Distributeur bereits weit gediehen. In Japan – dort gibt es noch zwei eigene Boutiquen sowie Shop-in-Shops – rechnet er mit einem Ergebnis bis Ende des Jahres. Auch in Taiwan und Singapur soll die gesamte Distribution abgegeben werden, die Boutiquen sind bereits weg. Der Umsatz in Fernost brach im ersten Halbjahr – nicht zuletzt wegen der Schließungen – um 45 Prozent ein.

In Summe wurden im ersten Halbjahr 17 Boutiquen eröffnet und 15 geschlossen. Die Zahl der Standorte (inklusive Partnerboutiquen) stieg auf 250. „Wir haben ordentlich aufgeräumt“, sagte Humer. Abgesehen vom Fernostgeschäft sei die Schließung unrentabler Standorte damit abgeschlossen. Eröffnet wurden Partner-Boutiquen unter anderem in Russland, Polen, der Ukraine, Rotterdam, China, Toronto und Sydney. Die Umsätze im Zentrale- und Osteuropäischen Raum stiegen in den ersten sechs Monaten um 41 Prozent.

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