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Umfrage: Corona hinterlässt Spuren in Österreich - das Leben war früher besser

Das zweite Corona-Jahr brachte Stabilisierung, aber keine Rückkehr zum Vorkrisenniveau in Sachen persönliches Wohlfühlen
Das zweite Corona-Jahr brachte Stabilisierung, aber keine Rückkehr zum Vorkrisenniveau in Sachen persönliches Wohlfühlen ©Pixabay (Sujet)
Herr und Frau Österreicher fühlen sich wohl - aber nicht so sehr wie vor Corona. Immerhin ist 2021, im zweiten Jahr der Pandemie, das Wohlbefinden nicht mehr weiter gesunken.
Weniger Wohlbefinden, mehr Stress

Dies gilt, auch wenn sich die als positiv und negativ empfundenen Faktoren verschoben haben, zeigt eine Umfrage unter 3.000 Menschen in Österreich. Aber 2019 haben sich die Menschen in allen erhobenen Kategorien besser gefühlt als Ende 2021, so Studienautor Stefan Schiel, Managing Director marketmind.

Corona-Umfrage: Extrem großer "Gap zu dem was war"

"Der Gap zu dem was war, ist extrem groß", sagte Schiel am Dienstag bei der Vorstellung des Billa Österreich Report 2022. Man solle sich nicht weismachen lassen, dass es eine "tolle neue Normalität" gebe. "Es war früher einfach besser, in allen Dimensionen". Wobei Schiel darauf hinweist, dass die zum dritten Mal nach 2019 und 2020 durchgeführte Studie für Erwachsene (18 bis 65 Jahre) repräsentativ sei, nicht aber die Lage von Kindern und Jugendlichen erfasse - die vermutlich noch viel mehr gelitten hätten als Erwachsene. Obwohl die Umfrage an sich nicht auf Corona abstellt, lege sich das Thema über die ganze Befragung.

Rückkehr zur Normalität ist größter Wunsch der Menschen

"Der größte Wunsch der Menschen ist die Rückkehr zur Normalität", so Schiel. Wobei 40 Prozent der Befragten an eine Verbesserung 2022 glauben, die jungen Menschen sind dabei am optimistischsten. Die Menschen im Westen fühlen sich besser als die im Osten, wohl weil man im Westen mehr Freizeit genießen könne als im Osten, so Schiel. Der niedrigste Wohlfühlwert wird in Wien verzeichnet - dafür, dass hier eine Großstadt mit ländlichen Gebieten, vielleicht dem Leben an einem See, verglichen wird, sei der Unterschied aber gering, so Schiel. "Das ist eigentlich sehr schön, dass wir das so schaffen", sagt Schiel und empfiehlt außerdem den Wienern, weniger zu granteln.

Sorge vor Zusammenbruch der Wirtschaft wich Sorge um politisches Klima

Verlagert hat sich die Sorge vor einem Zusammenbruch der Wirtschaft aufgrund der teuren Corona-Hilfen auf eine Sorge um das allgemeine politische Klima. Das habe insbesondere im Befragungszeitraum im November 2021 gegolten, eine Überprüfung mit einer Stichprobe im Jänner habe hier eine gewisse Stabilisierung über Weihnachten gezeigt.

Umverändert positiv belegt und als Kraft- und Optimismusspender empfunden werden Familie, Freunde, gutes Essen, Freizeitgestaltung. Unverändert tragen die Frauen den größeren Anteil an der Last - sie fühlen sich weniger wohl als Männer. Wenig geändert haben sich - auch im Vergleich zu Vor-Coronazeiten - die Träume der Menschen: Das Leben bewusster genießen, reisen - und abnehmen.

Trends beim Kochen

60 Prozent der Befragten gaben an, gerne zu kochen - vor allem Frauen, während Männer häufig nur helfend und ideengebend dabei sind. Die Hälfte der Befragten glaubt gut zu kochen. Selber kochen wird von der großen Mehrheit mit zahlreichen positiven Eigenschaften verbunden. Wobei 15 Prozent angaben, überwiegend vegan oder vegetarisch zu kochen - unter den jungen Menschen waren es sogar 28 Prozent.

Das sieht Elke Wilgmann, Vorständin Consumer bei Studienauftragsgeberin Billa, als Auftrag für das eigene Sortiment. Die Hälfte der Befragten hätten angegeben, dass sie beim Einkauf auf das Tierwohl achten, darauf werde unter anderem mit dem Verkauf von Frischfleisch ausschließlich aus Österreich Rücksicht genommen.

(APA/Red)

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