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Ukraine: Papst Franziskus könnte nach Kiew reisen

Papst Franziskus hätte schon eine Einladung der Ukraine erhalten.
Papst Franziskus hätte schon eine Einladung der Ukraine erhalten. ©APA/AFP/ANDREAS SOLARO (Symbolbild)
Wird Papst Franziskus in Kiew zu sehen sein? Das Kirchenoberhaupt erwägt zumindest eine Reise in die Ukraine.
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Auf dem Flug zu seiner Visite auf Malta fragte ihn ein mitreisender Journalist, ob er die Einladung für einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in Betracht ziehe. "Ja, das liegt auf dem Tisch", antwortete das 85-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche darauf am Samstagvormittag. Franziskus ist inzwischen zu seiner zweitägigen Reise im kleinsten EU-Land Malta angekommen.

Ukraine lud Papst Franziskus ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatten den Argentinier bereits eingeladen, in das Kriegsland zu kommen. Papst Franziskus verurteilte in zahlreichen öffentlichen Auftritten den Krieg in der Ukraine und schickte Vertreter der katholischen Kirche aus dem Vatikan dorthin.

Papst Franziskus verurteilte Ukraine-Krieg

Papst Franziskus hat den Krieg in der Ukraine verurteilt, direkte Kritik an Russland aber vermieden. Zum Auftakt eines Besuchs in Malta sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag in der Hauptstadt Valletta, aus dem Osten Europas sei die "Finsternis des Krieges" gekommen. Wieder einmal schürten "einige wenige Mächtige" Konflikte. Der 85-Jährige nannte jedoch - wie schon bei früheren Gelegenheiten - weder Russland noch dessen Präsidenten Wladimir Putin beim Namen.

"Wir dachten, dass Invasionen aus anderen Ländern, brutale Straßenkämpfe und atomare Bedrohungen dunkle Erinnerungen an eine ferne Vergangenheit seien", sagte der Argentinier in seiner Ansprache vor Diplomaten. "Doch der frostige Wind des Krieges, der nur Tod, Zerstörung und Hass mit sich bringt, ist anmaßend über das Leben vieler und die Tage aller hereingebrochen." Es sei traurig zu sehen, wie einige wenige Mächtige auf der Suche nach Raum und Einflusszonen voranschritten.

Ankunft von Papst Franziskus auf Malta

Franziskus landete am Samstag zu einem zweitägigen Aufenthalt auf Malta. Dabei ist auch der Umgang mit Flüchtlingen ein zentrales Thema. "Die Ausweitung der Notsituation der Migration - man denke nur an die Flüchtlinge aus der gepeinigten Ukraine - verlangt nach umfassenden, gemeinsamen Antworten", meinte der Papst. "Es ist nicht möglich, dass einige Länder das gesamte Problem aufbürden, während die anderen Länder in der Gleichgültigkeit verharren."

Laut Kathpress zeigte der Pontifex mit Blick auf den wachsenden Zustrom von Migranten nach Europa Verständnis für "Ängste und Unsicherheiten". Dem komplexen Thema müsse man sich aber gemeinschaftlich stellen und es in eine breitere zeitliche und räumliche Perspektive einordnen.

Treffen zwischen Papst Franziskus und Ukraine-Flüchtlingen

Vor seinem Abflug auf die Mittelmeerinsel hatte Franziskus in Rom mehrere Familien getroffen, die aus der Ukraine nach Italien geflüchtet sind.

Nach seiner Ankunft auf Malta forderte der 85-Jährige mehr Engagement gegen Korruption im kleinsten EU-Land. In dem Land mit rund 500.000 Einwohnern ist Korruption ein bekanntes Problem. Weltweites Aufsehen erregte der Mord an der maltesischen Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia 2017, die durch eine Autobombe getötet wurde. Zuvor recherchierte sie zu Korruption rund um einen Deal für ein Kraftwerk, in den auch Politiker aus der höchsten Ebene involviert waren.

Franziskus dritter Papst auf Malta

Am Sonntag will der Heilige Vater ein Zentrum besuchen, in dem ungefähr 50 Migranten untergebracht sind. Franziskus ist nach Johannes Paul II. (1990 und 2001) und Benedikt XVI. (2010) der dritte Papst, der Malta besucht.

(APA/Red)

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