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Ukraine-Krieg: Radioaktivität könnte aus AKW Tschernobyl austreten

Das AKW Tschernobyl in der Ukraine ist momentan ohne Strom. Es könnte Radioaktivität austreten.
Das AKW Tschernobyl in der Ukraine ist momentan ohne Strom. Es könnte Radioaktivität austreten. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Rund zwei Wochen nach der Einnahme durch russische Einheiten ist das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl von der Stromversorgung abgeschnitten.
Mitarbeiter im AKW Tschernobyl im Dauereinsatz
LIVE-Blog zur Ukraine am Mittwoch

Die staatliche ukrainische Atomenergiefirma Energoatom warnt davor, dass radioaktive Substanzen aus dem AKW Tschernobyl austreten könnten. Der Stromanschluss des Kraftwerks sei gekappt worden und darum könne verbrauchter Kernbrennstoff nicht gekühlt werden. Arbeiten zur Wiederherstellung der Verbindung und der Stromversorgung der von russischen Soldaten besetzten Anlage seien wegen der anhaltenden Kämpfe nicht möglich, hieß es.

Internationale Atomenergiebehörde beklagte Abgeschnittenheit

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte zuvor schon beklagt, dass das durch die Katastrophe von 1986 bekannte ehemalige AKW zunehmend von der Außenwelt abgeschnitten sei. Der Behörde zufolge sind 210 Techniker und lokale Sicherheitsmitarbeiter seit fast zwei Wochen ununterbrochen im Dienst, weil es unter russischer Kontrolle keinen Schichtwechsel mehr gegeben habe.

Sie hätten zwar Wasser und Nahrung, aber ihre Lage verschlechtere sich immer mehr. Außerdem habe die IAEA keine Verbindung mehr zu ihren Überwachungsgeräten, die sicherstellen, dass alles Nuklearmaterial an seinem Platz ist.

Ukraine-Krieg: AKW Tschernobyl ist ohne Strom

Durch Beschuss seien Stromleitungen beschädigt worden, teilte der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho am Mittwoch mit. Kampfhandlungen nördlich von Kiew verhinderten aktuell alle Reparaturarbeiten.

Ukraine: Radioaktivität könnte aus AKW Tschernobyl austreten

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte zuvor schon beklagt, dass das durch die Katastrophe von 1986 bekannte ehemalige AKW zunehmend von der Außenwelt abgeschnitten sei. Der Behörde zufolge sind 210 Techniker und lokale Sicherheitsmitarbeiter seit fast zwei Wochen ununterbrochen im Dienst, weil es unter russischer Kontrolle keinen Schichtwechsel mehr gegeben habe. Sie hätten zwar Wasser und Nahrung, aber ihre Lage verschlechtere sich immer mehr. Außerdem habe die IAEA keine Verbindung mehr zu ihren Überwachungsgeräten, die sicherstellen, dass alles Nuklearmaterial an seinem Platz ist.

Ukraine fordert von Russland dringend eine Feuerpause

Die Ukraine fordert dringend eine Feuerpause von Russland, um die Stromleitung zum Atomkraftwerk Tschernobyl reparieren zu können. Sollte der Stromausfall anhalten, bestehe die Gefahr eines Austritts von radioaktiver Strahlung, twitterte Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. Dieselgeneratoren als Reserve hätten eine Kapazität von 48 Stunden, um das AKW mit Strom zu versorgen. Danach würden die Kühlsysteme des Lagers für abgebrannten Brennelemente abgeschaltet.

Global 2000 warnt: Lage in Reaktoren seit Tagen kritisch

Global 2000 warnte, dass die Lage in den abgeschalteten Reaktoren und dem zerstörten Block 4 in Tschernobyl seit Tagen kritisch sei. Noch besorgniserregender sei die Netztrennung, da der gelagerte Atommüll weiter versorgt und einige Jahre gekühlt werden müsse. "Es ist völlig unklar wie viel des Mülls weiterhin aktive Kühlung braucht", urgierte Global-2000-Atomexperte Reinhard Uhrig.

Greenpeace forderte ein Ende der Kämpfe in der Ukraine

Greenpeace forderte, dass die Kämpfe in der Ukraine sofort gestoppt werden: "Neben der humanitären Katastrophe droht der Ukraine auch noch eine nukleare Gefahr. Die Lage im ukrainischen AKW-Tschernobyl ist extrem alarmierend", sagte Jan Haverkamp, Atomexperte bei Greenpeace.

1986 kam es in Tschernobyl zu einem verheerenden Atomunfall

In Tschernobyl kam es 1986 zu einem verheerenden Atomunfall. Noch heute werden dort radioaktive Abfälle gelagert. Bisher sind auch ein weiteres AKW und einige andere Einrichtungen mit Beständen von Nuklearmaterial von der russischen Invasion betroffen. Es ist jedoch zu keinem Austritt von radioaktivem Material gekommen.

(APA/Red)

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