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Ukraine-Krieg: Offenbar schwere Verluste für Russland

Russland verzeichnet offenbar erhebliche Verluste im Ukraine-Krieg
Russland verzeichnet offenbar erhebliche Verluste im Ukraine-Krieg ©Photo by Genya SAVILOV / AFP
Laut britischen Berichten erleidet Russland in seinem Angriffskrieg in der Ukraine immer größere Verluste. Kiew meldet am Montag die Zerstörung von zwei russischen Patrouillenbooten. Unterdessen ist die Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol offenbar ins Stocken geraten.
Russisches Flaggschiff "Moskwa" gesunken
Russland räumt "bedeutende Verluste" ein

Ein Viertel der von Russland eingesetzten 120 Bataillone soll dem britischen Verteidigungsministerium zufolge mittlerweile kampfunfähig sei.

Schwere Verluste schwächen Russland Truppen für Jahre

Nach Meinung des Ministeriums erlitten auch einige der russischen Eliteeinheiten wie Luftlandetruppen seit Beginn des Kriegs erhebliche Verluste. "Es wird wahrscheinlich Jahre dauern, bis Russland diese Truppen wieder aufstellen kann."

Ukraine meldet Zerstörung von zwei Patrouillenbooten

Am Montag meldete Kiew die Zerstörung von zwei russischen Patrouillenbooten. Eine ukrainische Drohne des Typs Bayraktar habe die Schiffe aus der Raptor-Serie am frühen Morgen nahe der Schlangeninsel im Schwarzen Meer zerstört, teilt der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj über den Messengerdienst Telegram mit. Aus Moskau gab es dazu zunächst keine Reaktion.

Mitte April war das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer "Moskwa", gesunken. Russland hatte damals die Darstellung der Regierung in Kiew zurückgewiesen, die "Moskwa" sei von ukrainischen Raketen getroffen worden. Vielmehr habe ein Feuer an Bord eine Munitionsexplosion ausgelöst, das Schiff sei dann in schwerem Seegang beim Abschleppen gesunken.

Berichte über Angriffe auf russische Gebiete häufen sich

Zudem häufen sich Berichte über Anschläge oder Beschuss auch auf russischem Territorium. In der südrussischen Region Belgorod, die an die Ukraine grenzt, ereigneten sich in den frühen Morgenstunden zwei Explosionen, wie der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, in den sozialen Medien schrieb. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.

Die ukrainische Regierung hat sich bisher nicht zu Angriffen auf russisches Territorium bekannt. Beide Seiten sprechen von sehr hohen Verlusten der anderen Seite. Während ukrainische Behörden von 23.000 getöteten russischen Soldaten sprechen, gibt die russische Regierung eine ähnlich hohe Anzahl an Toten auf ukrainischer Seite an. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.

Russland setzt Angriffe im Osten der Ukraine fort

Russland setzte nach Angaben der Ukraine seine Angriffe im Osten des Landes fort. Die russischen Truppen versuchten, die Stadt Rubischne einzunehmen und bereiteten einen Angriff auf Sjewjerodonezk vor, erklärte der ukrainische Generalstab. Im weiter östlich gelegenen Dnipro traf eine russische Rakete ein Getreidesilo, wie der zuständige Gouverneur Walentyn Resnitschenko mitteilt. Niemand sei verletzt worden. In der Region Luhansk wurden nach Angaben von Gouverneur Serhij Gaidai in den vergangenen 24 Stunden drei Menschen bei Angriffen getötet.

Widersprüchliche Angaben zu weiteren Evakuierungen in Mariupol

Die Evakuierung von Zivilisten aus der verwüsteten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sollte am Montag fortgesetzt werden. Die zunächst angekündigte Evakuierung weiterer Zivilisten verzögerte sich aber offenbar. Die Stadtverwaltung von Mariupol widersprach am Montag Angaben eines Bürgermeister-Beraters, wonach in der Früh weitere Evakuierungsbusse die Stadt verlassen hätten. Russischer Raketenbeschuss hielt demnach aber auch an anderen Orten im Osten des Landes unvermindert an.

Die Busse, die Zivilisten aus Mariupol bringen sollen, hätten den vereinbarten Abholpunkt noch nicht erreicht, erklärt der Stadtrat von Mariupol. Der Grund für die Verzögerung war zunächst nicht klar. Weiterhin befinden sich Hunderte Menschen auf dem Gelände des Stahlwerks Asowstal, das von russischen Truppen umzingelt ist. Neben ukrainischen Kämpfern sind weiter auch Zivilisten darunter. Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente gehen dort immer mehr zur Neige. "Die Situation wird immer mehr zur humanitären Katastrophe", sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk.

Die russischen Truppen haben mit Ausnahme des Werks mittlerweile die Kontrolle über die Stadt übernommen. Damit haben sie die Landbrücke zwischen dem russischen Kernland und der 2014 von der Ukraine annektierten Halbinsel Krim entlang der Küste des Asowschen Meeres faktisch geschlossen.

(APA/Red)

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