Uiguren demonstrierten vor chinesischer Botschaft in Wien
Einige Hundert Menschen haben am Sonntag in Wien an einer Solidaritätsdemonstration für die Uiguren teilgenommen, die ihrer Ansicht nach von China unterdrückt werden. Die Polizei sprach von rund 300 Teilnehmern, es habe keine Zwischenfalle gegeben, erklärte ein Sprecher gegenüber der APA. Der Demonstrationszug bewegte sich auch durch die Metternichgasse, wo sich die chinesische Botschaft befindet.
Uiguren in China in Umerziehungslager gesteckt
Die Regierung in Peking steht international in der Kritik wegen ihres Vorgehens gegen die mehrheitlich muslimischen turkstämmigen Uiguren in Xinjian. Mehr als eine Million von ihnen befinden sich Menschenrechtsaktivisten zufolge in Umerziehungslagern. Die Regierung in Peking spricht dagegen von "Berufsbildungszentren" zur Deradikalisierung.
In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong wurde am Sonntag die erste Demonstration für die in Festlandchina lebenden Uiguren gewaltsam aufgelöst. Polizisten schritten ein, nachdem bei der zunächst friedlichen Kundgebung einige Demonstranten eine chinesische Flagge von einem Regierungsgebäude rissen und versuchten, diese zu verbrennen.
Uiguren-Demos auch in Istanbul
In Istanbul waren am Freitag mehr als tausend Menschen gegen die Unterdrückung der Uiguren-Minderheit in China auf die Straße gegangen. Als eines der wenigen Staatsoberhäupter eines muslimisch geprägten Landes hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Unterdrückung der Uiguren öffentlich angeprangert.
Nach kritischen Äußerungen des deutsch-türkischen Arsenal-Profis Mesut Özil zur Unterdrückung der Uiguren in China hatte das chinesische Staatsfernsehen Mitte Dezember die TV-Übertragung eines Spiels zwischen Arsenal und Manchester City abgesagt.
China wirft Uiguren Terrorismus vor
Uiguren sind ethnisch mit den Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt. China wirft uigurischen Gruppen Terrorismus und Separatismus vor.
In der Vergangenheit war es immer wieder zu terroristischen Angriffen radikaler Uiguren auf Han-Chinesen gekommen. 2014 richteten bewaffnete Attentäter am Bahnhof der südwestchinesischen Metropole Kunming ein Blutbad mit 33 Toten an.
(APA/red)