Über das wahre Glück ein Götzner zu sein

Götzis. Der Raum der Gemeindebibliothek war am vergangenen Montag sehr adventlich geschmückt und die Besucher empfing ein herrlicher Duft von Weihnachtsgebäck.
Bei Kerzenschein begrüßten Christof Dünser, Michaela Hermann und Andrea Etlinger den Buchautor Mag. Wolfgang Berchtold, der zahlreiche literarische Gustostücke aus seinem Sammelwerk an Götzner Geschichten nämlich dem “Götzis Lesebuch” zum Besten gab. Die interessierten Zuhörerinnen erfuhren Wissenswertes “über das wahre Glück, ein Götzner zu sein”. Auf 272 Seiten von 71 verschiedenen Autoren erfährt der Leser vieles über historische Hintergründe der Marktgemeinde, die in verschiedenen Literaturformen zum Ausdruck kommen.
Texte aus dem Jahre 1613
Der älteste Text im Sammelband Berchtolds stammt aus dem Jahre 1613. Der Haupterwerb der Götzner Bevölkerung war damals der Weinbau. “Auch die Adelsfamilie Junker Jonas sei durch den Weinbau zu Reichtum gekommen”, berichtet der Ahnenforscher Wolfgang Berchtold. Später verdienten sich die Bewohner der Kummenberggemeinde mit Flachsanbau, als Weber, Sticker und in der Textilindustrie ihre Brötchen. Seit den 60 er Jahren ging es mit dem Baugewerbe und dem Handel steil bergauf.
Götzner Ess- und Trinkgewohnheiten
Auch zum Thema “Essen und Trinken” stehen im Götzis Lesebuch einige bemerkenswerte Details. So erwies es sich für die Bierbrauereien anfangs äußerst schwierig, sich gegen den Most und den sauren Wein in der Gemeinde durchzusetzen. Für Aufmunterung im Adventcafe sorgten die Geschichten vom “Riebel”, “Über das Kinderkriegen” und die “Stellung der Frau in der Vorkriegszeit”. Weiters versetzte auch der Text zur Eröffnung des Götzner Schwimmbades im Jahre 1898 bzw. die Anleitung zur “Jasskartenreinigung” so manchen Besucher ins Schmunzeln.