Ab 29. August soll die U6-Sperre aufgehoben werden
Aufatmen heißt es in einer guten Woche. “Ab 29. August soll die U-Bahn-Linie U6 mit Betriebsbeginn in der Früh wieder durchfahren und in allen Stationen – bis auf Josefstädter Straße – halten”, versicherte Answer Lang, Sprecher der Wiener Linien, am Freitag.
Mehr als die Hälfte weniger Umsatz
“Mehr als die Hälfte weniger Umsatz verzeichnen wir in den letzten Wochen”, sagte die Verkäuferin Renate von einer Bäckerei in der U-Bahn-Station Burggasse-Stadthalle. Gestern, Donnerstag, soll es sogar noch mehr gewesen sein. Dennoch tröstet sich die Bäckerin mit der Tatsache, dass es noch schlimmer sein könnte, denn immerhin locke die Hauptbibliothek, deren Zugang sich in der Station befindet, einige Kunden an. Zur Sicherheit habe man aber ein Schild außerhalb der Station aufgestellt, auf dem steht, dass die Filiale trotz U6-Sperre offen hält. Auch in der Trafik am anderen Ende der Haltestelle zeichnet sich ein ähnliches Bild, es würde weniger verkauft werden, bestätigte die Trafikantin.
Auch Lugner CIty muss Umsatz einbüßen
Unmittelbar an der U6-Station Burggasse liegt auch die Lugner-City. Hausherr Richard Lugner sagte der APA, seit Beginn der Sperre müsse er einen Umsatzrückgang von rund zehn Prozent hinnehmen. Auf Entschädigungszahlungen oder ähnliches Entgegenkommen seitens der Wiener Linien werde er aber nicht drängen.
In der Station Thaliastraße kämpfen die dort ansässige Bäckerei und der Zeitungsverkäufer ebenfalls mit Umsatzproblemen. Man merke sehr deutlich, dass weniger Menschen unterwegs seien und so auch das Geld ausbleibe. “Ich steh schon seit fünf Uhr morgens hier und hab kaum Kundschaft gehabt”, klagte der Zeitungsverkäufer. Dennoch sei er optimistisch, denn die Sperre soll nur noch eine Woche dauern und dann würde das Geschäft wieder florieren.
Besseres Bild ind er U6-Station Alser Straße
Sechs Gehminuten später, in der Station Alser Straße, scheint auf den ersten Blick deutlich mehr los zu sein. Die U-Bahn-Züge enden vorläufig hier bzw. fahren bis nach Floridsdorf. Dennoch merken die ansässigen Geschäftsleute einen deutlichen Kundenschwund. “In der Früh ist sogar bis um 60 Prozent weniger los”, bestätigte der Trafikant Rene Fürst. Dafür müsse er allerdings als Gratis-Informationsdienst herhalten, denn immer wieder kämen verwirrte Passagiere in sein Geschäft, um nach der Ausweichroute zu fragen. Auch im Minimarkt am Ende der Station sei der Umsatz um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen, sagte ein Verkäufer.