Die ausgemusterten, aber noch funktionstüchtigen Modelle landen deshalb aber noch lange nicht am Abstellgleis: Sie werden an ausländische Verkehrsbetriebe verkauft, so Wiener-Linien-Sprecher Johann Ehrengruber.
“Der gleitende Übergang von Hoch- auf Niederflurbetrieb war eine Willensentscheidung und hat nichts damit zu tun, dass die alten Wagen nicht mehr brauchbar wären”, erklärte Ehrengruber. Deshalb könnten diese anderswo als Übergangslösung eingesetzt werden. Demnach wird ein Teil der Züge in der holländischen Stadt Utrecht – auf den Schienen der dortigen Stadtbahn – unterwegs sein. Auch für die erst kürzlich ausgemusterten Wagen gebe es bereits Interessenten, die aber namentlich nicht genannt werden wollten, betonte der Sprecher.
Eine kleine Anzahl der zwangspensionierten Modelle bleiben allerdings im Besitz der Wiener Linien. Sie kommen entweder in den Museumsfuhrpark in Erdberg oder fungieren künftig als Hilfsfahrzeuge. Darüber hinaus werden manche Fahrzeuge als Ersatzteillager dienen, da ihr Innenleben in vielen Komponenten ident mit jenem der klassischen Straßenbahn sei.
Die Fahrzeuge des Typs E6/c6 wurden in den Jahren 1980 bis 1983 gebaut und kamen bereits auf der Gürtellinie der damaligen Stadtbahn zum Einsatz, bevor sie für die Linie U6 adaptiert wurden. Ab den frühen 1990er Jahren folgte die schrittweise Einführung der ersten Tranche der Niederflurbahnen (Type T). Sie umfasste 78 Garnituren und wurde gemeinsam mit den Wagen im Bim-Look geführt.
Ende 2004 wurde dann für 119 Mio. Euro die zweite Generation (T1) barrierefreier Züge bestellt, die neben einem überarbeiteten Design auch über eine Klimaanlage und Videoüberwachung verfügen. 40 der 46 georderten Einheiten wurden bereits ausgeliefert, die noch ausständigen sollen in den nächsten Monaten folgen. Durch die stetige Aufstockung des Niederflur-Bereichs sei nun der Zeitpunkt erreicht worden, ab dem man auf die alten Züge gänzlich verzichten könne, so Ehrengruber.