Twitter-Graus: 84-Stunden-Woche, teure Verifizierung

Der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk wird die Verifikation von Nutzern kostenpflichtig machen. Die begehrten weißen Häkchen auf einem blauen Verifikationsabzeichen sollen künftig in den USA acht Dollar im Monat kosten, wie der Tech-Milliardär am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter ankündigte.
Bislang hatte Twitter die Symbole mit dem Häkchen, die die Echtheit des Twitter-Profils garantieren, kostenlos vergeben. Vor allem die Konten von Prominenten, Unternehmen, sowie Nutzern mit vielen Followern, etwa Politiker oder Journalisten, wurden damit gekennzeichnet. In der Vergangenheit hatte es aber immer wieder kontroverse Diskussionen um die Verifizierung gegeben, da die Vergabe-Kriterien für viele User nicht transparent genug waren. Musk erklärte, bei Twitter entscheide derzeit ein "System aus Fürsten und Bauern" darüber, wer ein Häkchen habe oder nicht. "Das ist Schwachsinn."
Bevorstehendes Abo
Musk will den Verifizierungshaken und andere Vorteile in das bestehende Abo "Twitter Blue" integrieren, das bislang Lesezeichen, einen besonderen Lesemodus sowie die Möglichkeit zur Korrektur eines bereits gesendeten Tweets umfasst. Es ist bislang aber nur in Kanada und den USA verfügbar und kostet knapp fünf Dollar. Für das erweiterte Abo waren zwischenzeitlich Preise von bis zu 20 Dollar im Monat im Gespräch.
Doch nicht nur User, auch Mitarbeiter sehen derzeit schwarz: So fordert Musk angeblich von zahlreichen Angestellten einen 12-Stunden-Arbeitstag - an sieben Tagen die Woche. Der Grund: Die vom neuen Boss gesetzten Deadlines müssen anscheinend unbedingt eingehalten werden. Wer das nicht schafft, wird entlassen. Gerüchten zufolge übernachten einige Kollegen derzeit sogar in ihren Büros - aus Angst davor, gekündigt zu werden.
Schreckensherrschaft
Elon Musks Chef-Phase bei Twitter beginnt als wahre Schreckensherrschaft - ob er Belegschaft und User so noch lange halten kann, wird sich herausstellen.
(APA/VOL.AT)