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Turnerin Ecker mit souveräner Vorstellung zum Olympia-Ticket

Ecker und Hämmerle zeigen ihr Können
Ecker und Hämmerle zeigen ihr Können
Nach rund einem halben Jahrhundert Olympia-Absenz ist Österreichs Kunstturnsport im August in Rio de Janeiro zum zweiten Mal en suite im Zeichen der Fünf Ringe vertreten. Lisa Ecker ergatterte beim Olympia-Testevent in der brasilianischen Metropole in der Nacht auf Montag (Ortszeit) eines der noch freien Tickets. 2012 in London waren Barbara Gasser und Fabian Leimlehner für den ÖFT dabei gewesen.


Ecker bewältigte die nervenaufreibende Aufgabe mit Bravour. 34 Einzel-Quotenplätze waren noch zu haben, die 23-jährige Linzerin belegte nach vier fehlerfreien Übungen mit 53,132 Mehrkampfpunkten Rang zwölf. Die Innsbruckerin Jasmin Mader war wenige Stunden davor als Ersatz für die mit Achillessehnenriss ausgefallene Elisa Hämmerle angekommen, die 23-Jährige stürzte aber nach gutem Beginn an zwei Geräten.

Es hat aber ohnehin nur maximal ein Ticket pro Land gegeben, das holte Ecker auch mit Hilfe ihrer Trainerin Johanna Gratt. “Ich muss mich riesig bei Johanna bedanken”, sagte die 23-Jährige. “Sie hat wieder alles perfekt getimed und das Beste aus mir herausgeholt. Jetzt geht mein Traum Olympische Spiele in Erfüllung.” Der Durchgang mit den Österreicherinnen begann wegen eines Stromausfalls um 45 Minuten verzögert.

Sehr zufrieden war natürlich ÖFT-Nationaltrainer Laurens van der Hout: “Lisa hat eine sehr gute Leistung geboten. Nach einem etwas nervösen Start am Boden kam sie immer mehr ‘in Schwung’ und zeigte am Stufenbarren ihre neue Kür fehlerfrei. Auch Schwebebalken und Sprung waren souverän.” Dabei war Ecker in der Vorbereitung stark gehandicapt, hatte sie sich doch am 5. März einen Mittelfußknochenbruch zugezogen.

Van der Hout hob auch hervor, dass Mader am Boden und im Sprung sehr gut unterwegs gewesen sei, aber am Stufenbarren und am Schwebebalken die Müdigkeit wegen der späten Anreise die Oberhand behalten habe. International für Aufsehen sorgte indes die verpasste Qualifikation des mehrfachen Olympiasiegers Rumänien für den zwölf Nationen umfassenden Mannschaftsbewerb (fünf Aktive).

Die Rumäninnen waren seit 1976 bei allen Olympischen Spielen in den Medaillenrängen. 1984, 2000 und 2004 holten sie Gold. Nun hatten es die Nachfolgerinnen der berühmten Nadia Comaneci weder bei der Glasgow-WM 2015 in die Top acht, noch nun in Rio in die Top vier geschafft. Auch Rumäniens Herren scheiterten, womit das Land nun nur mit einer weiblichen und zwei männlichen Aktiven qualifiziert ist.

Einen Rekord verbucht die 40-Jährige Oxana Kusowitina mit ihrer schon siebenten Teilnahme an Olympischen Spielen. Auf diese Zahl ist noch kein anderer Turner gekommen. Dabei trat die Athletin in ihrer schillernden Karriere bisher für die Sowjetunion, die USA, Usbekistan, Deutschland und nun eben wieder für Usbekistan an.

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