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Türkei-Botschafter soll in Wien über Christen gelästert haben - Kultusamt prüft Veranstaltung

Der türkische Botschafter soll sich in Wien abfällig über Christen und Weihnachten geäußert haben.
Der türkische Botschafter soll sich in Wien abfällig über Christen und Weihnachten geäußert haben. ©APA (Sujet)
Integrationsministerin Susanne Raab lässt - nach den abfälligen Äußerungen über Christen, die der türkische Botschafter in Österreich auf einer Ramadan-Veranstaltung in Wien gemacht haben soll - das Kultusamt die Veranstaltung prüfen. Bei einem Gespräch im Ministerium am Mittwoch bekräftigte der Botschafter, er sei missverstanden worden.
Türkei-Botschafter soll über Christen gelästert haben

In einem dem "Volksblatt" zugespielten Video soll Ozan Ceyhun zu hören sein, wie er neben diversen Lobpreisungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und der Muslimbrüderschaft sagt: "Die (Christen, Anm.) gehen in egoistischer Manier, ziehen sich in ihre vier Wände zurück und verteilen keine Geschenke, wie wir das tun." Dem "Volksblatt" gegenüber bestritt der Diplomat, die Aussagen so getätigt zu haben, obwohl sie laut der Zeitung von zwei Muttersprachler übersetzt worden sind.

In einem Gespräch auf Beamtenebene wurde dem Botschafter gegenüber laut einer Aussendung des Integrationsministeriums "unmissverständlich klargestellt, dass eine Geringschätzung der österreichischen Werte und Traditionen nicht akzeptiert wird". Die Ministerin dazu: "Nach dem Vorfall lasse ich das Kultusamt prüfen, ob es sich bei der Veranstaltung des türkischen Vereins um eine religiöse Versammlung oder um eine politische Veranstaltung gehandelt hat und ob im Rahmen der Veranstaltung die positive Grundeinstellung gegenüber Gesellschaft und Staat verletzt wurde. Des Weiteren ist zu klären, ob es zu Verstößen gegen das Islamgesetz gekommen ist. Einfluss aus der Türkei auf Vereine in Österreich lehne ich als Integrationsministerin vehement ab."

Türkischer Botschafter bedauert nach Kritik Aussagen über Christen

Nach Kritik wegen abfälligen Äußerungen über Christen bedauert der türkische Botschafter in Österreich Özan Ceyhun, dass seine Rede bei einer Ramadan-Veranstaltung in Wien zu Missverständnissen geführt habe. Nichts läge ihm ferner, als religiöse Gefühle zu verletzen, sagt der Diplomat der "Krone" (Donnerstag).

"Ich hatte mich auf das Weihnachten in der heutigen Konsumgesellschaft bezogen und keine einzige Aussage über Anhänger eines bestimmten Glaubens, seien es Christen oder Muslime, getroffen", rechtfertigte sich Ceyhun. "Wenn ich etwas kritisiert habe, dann, dass dabei wertvolle Traditionen in Vergessenheit geraten sind bzw. ihre ursprüngliche Bedeutung entfremdet wurde."

(APA/Red.)

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