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TU Wien bekommt neue Christian Doppler-Labors

TU Wien bekommt zwei neue Christian Doppler-Labors
TU Wien bekommt zwei neue Christian Doppler-Labors ©APA
An der Technischen Universität (TU) Wien werden morgen, Dienstag, zwei neue Christian-Doppler Labors (CD-Labors) eröffnet.

Die Technologien, die nun in Richtung Marktreife entwickelt werden sollen, fußen auf Erkenntnissen aus der materialwissenschaftlichen Grundlagenforschung, wie die TU Wien heute, Montag, mitteilte. Das CD-Labor für Thermoelektrizität ist mit etwa 1,1 Mio. Euro, das CD-Labor für Magnetsensorik mit etwa 1,4 Mio. Euro dotiert. Beide Einrichtungen nahmen offiziell bereits am 1. Juli die Arbeit auf.

Neue Christian Doppler-Labors für Wien

Werden zwei verschiedene, elektrisch leitende Materialien so zu einem Stromkreis verbunden, dass die beiden Kontaktstellen auf unterschiedlichen Temperaturen gehalten werden, dann entsteht elektrischer Strom, mit dem wiederum ein Verbraucher – etwa ein Sensor – arbeiten kann. Am neuen Forschungsinstitut für Thermoelektrizität wollen die Forscher auf Grundlage dieses sogenannten “Seebeck-Effekts” beispielsweise Autos energieeffizienter machen.

Da sich im Motorraum hohe Temperaturen entwickeln und auch sehr heiße Abgase entstehen, findet man beim Betrieb eines Fahrzeuges entsprechend hohe Unterschiede zur kühlen Umgebungsluft vor. Wenn etwa die Energie zum Betrieb der Lichtmaschine nicht mehr ausschließlich von der mechanischen Arbeit des Motors kommt, sondern auch aus der Wärmeenergie der Abgase, würde das zur mehr Effizienz führen. Neben dem Institut für Festkörperphysik der TU werden sich auch Forscher der Universität Wien sowie der Industriepartner Treibacher Industrie AG (TIAG) sowie AVL List beteiligen.

TU Wien erhält neues Labor

In Kooperation mit dem Halbleiterhersteller Infineon Technologies AG wird wiederum am CD-Labor für “Advanced Magnetic Sensing and Materials” an neuen technologischen Ansätzen, die bestimmte magnetische Phänomene eröffnen, geforscht. Die magnetische Orientierung von Materialien kann nämlich darüber entscheiden, ob Strom gut oder schlecht geleitet wird. In speziellen Schichtsystemen aus verschiedenen Materialien können die Elektronen nur dann gut durch die Schichten wandern, wenn die Richtung der Magnetisierung genau richtig zueinander orientiert ist.

Diesen und ähnliche Effekte wollen die Festkörperphysiker nützen, um etwa Magnetsensoren zu entwickeln, die beispielsweise in Drehzahlmessgeräten in ABS-Systemen von Autos eingesetzt werden sollen. Auch im Medizin- und Biosensorik-Bereich könnte die Technologie Anwendung finden.

Ziel des Förderprogramms ist die Weiterentwicklung anwendungsorientierter Grundlagenforschung und ein Brückenschlag zwischen Universitäten und der Wirtschaft. Jedes der maximal sieben Jahre bestehenden Labors wird zur Hälfte von Industrie-Partnern finanziert, die andere Hälfte übernimmt die aus öffentlichen Mitteln gespeiste gemeinnützige Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG). Träger des Programms ist das Wirtschaftsministerium.

(APA)

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