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Trotz Lockdown: Ärger über junge Partyfreudige in St. Anton

Partyfreudige Touristen in Tirol - trotz Corona-Lockdown.
Partyfreudige Touristen in Tirol - trotz Corona-Lockdown. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Partys und das Coronavirus - dieser zwangsläufige Gegensatz wird offenbar derzeit in St. Anton am Arlberg in Tirol von jungen Feierfreudigen aus Großbritannien und Skandinavien nicht beherzigt.

Dutzende sogenannte "Ski Bums" - junge Briten, Schweden und Dänen mit den Vorlieben Snowboarden, Skifahren und Partys - quartierten sich in dem bekannten Tiroler Wintersportort ein, berichteten die "Tiroler Tageszeitung" und der "Kurier" (Dienstagsausgabe).

Tipps, wie man Verbote umgeht: Zweitwohnsitz oder Arbeit

"Offenbar kursieren Tipps im Internet, wie man Verbote umgeht und unbehelligt nach St. Anton kommt, nämlich mit dem Zug aus Zürich", sagte der St. Antoner Bürgermeister Helmut Mall. Es gebe Fotos, wo "30 bis 40 Partygäste zu sehen sind", so Mall, der sich auch über schwarze Schafe unter den Vermietern empört zeigte.

Vergangene Wochen seien rund 20 Personen mit dem vorgeschriebenen Einreiseformular angekommen, berichtete der "Kurier". "Viele Leute haben Zweitwohnsitze angemeldet und geben an, Aussicht auf Arbeit zu haben. Aber im Tourismus gibt es derzeit keine Jobs", sagte Mall.

Party mit Apres Ski in St. Anton

Zudem soll die Polizei in St. Anton laut "TT" festgestellt haben, dass auch mitunter Apres-Ski stattfinde - und zwar bei den Heustadeln im Skigebiet - mit Dosenbier aus dem Supermarkt. Bürgermeister Mall reagierte mit einem Info-Blatt der Gemeinde per Postwurf. "Solche Fakten und Tatsachen" könne man nicht dulden. Dem Dorf könne großer Schaden entstehen, warnte der Bürgermeister. Die Polizei sei bereits mit rigorosen Kontrollen etwa nach dem Melde-und Aufenthaltsgesetz beauftragt. Tirols LH Günther Platter (ÖVP) verlangte, dass der Aufenthalt aus beruflichen Gründen nachweislich glaubhaft gemacht werden müsse.

Belgische Soldaten in Axams auf Winter-Trainingscamp

Unter Berufs- bzw. Ausbildungsgründe fallen jedenfalls 80 Soldaten des ersten Infanteriebataillons der Grenadiere aus Leopoldsburg - eine Art belgische Eliteeinheit. Sie werden von 1. bis 12. Februar nach Axams in Tirol reisen, berichtete das Ö1-"Morgenjournal". Eine notwendige Reise, betonte das belgische Militär. Denn nicht notwendige Reisen verbietet die belgische Regierung ab Mittwoch. Insgesamt zwei Wochen müssen die Soldaten in Quarantäne für dieses Winter-Trainingscamp, zuerst in einem Tiroler Hotel, dann in ihrer Kaserne in Belgien, plus Corona-Tests und ohne Kontakt zu Einheimischen.

Tiroler Touristen brachten vielleicht Südafrika-Variante

Wo die Verbreitung der südafrikanischen Corona-Variante im Tiroler Bezirk Schwaz ihren Ausgang genommen hatte, hat zunächst noch nicht geklärt werden können. Laut einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstagsausgabe) ergab sich jedoch ein neuer Verdacht. Demnach könnten Zillertaler, die über Silvester in Südafrika waren, die Mutation nach Österreich eingeschleppt haben.

Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabes, bestätigte gegenüber der APA diesen Verdacht. Näheres könne er dazu aber noch nicht sagen. Die Behörden würden den Hinweisen derzeit nachgehen. Es sei "Gegenstand von Erhebungen", so Rizzoli. Laut der "TT" dürften die Tiroler nach ihrer Rückkehr offenbar die Quarantäne nicht eingehalten und so die Infektionskette ausgelöst haben. Eine Bestätigung gab es jedoch auch hiefür nicht.

(APA/Red)

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