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Trotz Freistellung wird Gerald Matt als Ausstellungs-Kurator genannt

Gerald Matt weiterhin als Leiter der Kunsthalle freigestellt.
Gerald Matt weiterhin als Leiter der Kunsthalle freigestellt. ©APA
Trotz Dienstfreistellung seit 1. Jänner dieses Jahres scheint der Vorarlberger Direktor der Kunsthalle Wien, Gerald Matt, für die aktuelle Ausstellung seines Hauses als Kurator auf. Die Schau "Skinny Sunrise" mit Werken des gebürtigen Schweizers Urs Fischer hat Matt programmiert, wie Kuratorin Angela Stief der APA erklärte.
Matt muss aussetzten
Heftige Vorwürfe gegen Matt

Seit 1. Jänner 2012 ist Gerald Matt von seiner Tätigkeit als Leiter der Kunsthalle Wien freigestellt. Matt wurde vorgeworfen, dass er private Dienstleistungen über die Kunsthalle verrechnet habe. Mit der Freistellung reagierte die Stadt Wien auf die Vorwürfe.

Matt leistete Vorarbeit

Es sei der Wunsch des Künstlers gewesen, dass Matt als Kurator genannt werde. Seit Anfang des Jahres habe sie aber keinen Kontakt zu Matt gehabt. Ähnlich formulierte es Franz Patay, Geschäftsführer der neu gegründeten Kunsthallen GmbH: “Die Tätigkeiten Dr. Matts für die Kunsthalle haben mit 31. Dezember aufgehört. Er hat aber sicher Vortätigkeiten für die Ausstellung geleistet.”

Für den die Ausstellung begleitenden, Ende Februar erscheinenden Katalog hat Matt des weiteren ein Interview mit Fischer geführt. Dieses sei längerfristig geplant gewesen und so mit dem Künstler akkordiert worden, wie Patay der APA erläuterte. Teile dieser Arbeit wären wohl auch nach dem 31. Dezember über die Bühne gegangen, allerdings sei dies auch das Einzige, was Matt im Zuge der Dienstfreistellung zugesichert worden ist, so der interimistische Leiter der Kunsthalle. Die Publikation wird im von Fischer betriebenen Kiito-San Verlag erscheinen und ist Teil einer dreiteiligen Publikationsreihe des Künstlers.

Zwischenstand wird erwartet

Bezüglich der weiteren Vorgehensweise hinsichtlich der Übernahme der operativen Geschäfte der Kunsthalle durch die seit Dienstag eingetragene GmbH wird man Ende Februar einen ersten Zwischenstand haben. Patay zeigte sich guter Dinge, dass sich alles Weitere bis Ende März – also dem Ende der Dienstfreistellung Matts – ausgehen werde. “Es ist ja nicht das erste Mal, das ich so etwas mache”, verweist er etwa auf die Übernahme des Kunsthauses Wien durch die Wien-Holding. “Wenn ein Kuchen 90 Minuten braucht, kann man nicht nach fünf Minuten nachschauen und erwarten, dass er fertig ist.”

Derzeit agiert der Verein der Kunsthalle noch als operativer Träger und “führt ganz normal die Geschäfte”, wie dessen Präsident Thomas Häusle am Rande der Ausstellung erläuterte. Also solcher hätte man natürlich auch die Möglichkeit, Matt zu entlassen, wofür es aber “keinen rechtlich relevanten Grund gibt”. Mit der parallel dazu rechtsfähigen GmbH verhandelt man nun alle rechtlichen und inhaltlichen Fragen der Übernahme. Zum Übergabetermin, den er mit Ende März avisiert, wird “der gesamte Betrieb wie er steht und fällt an die GmbH übergehen”.

Der Verein selbst werde sich danach wohl auflösen, meinte Häusle. In dem immer wieder kolportierten Freundesverein werde man ihn in leitender Funktion allerdings “eher nicht” vorfinden. “Da gehören meiner Meinung nach Leute her, die am Standort Wien größtmögliche Wirkung für die GmbH erzielen”, was er aus Vorarlberg nicht zielführend machen könne.

APA, VOL.AT

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