Die seit 16. März geltenden Corona-Ausgangsbeschränkungen haben zwar zu einem Rückgang an Verkehrstoten geführt, auf Österreichs Straßen wurden trotz geringeren Verkehrsaufkommens seither aber dennoch 35 Todesopfer verzeichnet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 52 Tote, 2018 45, gab der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Donnerstag bekannt und forderte verstärkte Maßnahmen gegen Raser.
Die meisten Todesopfer wurden seit Beginn des Lockdowns mit zehn in Oberösterreich verzeichnet. In Niederösterreich waren es acht, in Salzburg sechs und in der Steiermark vier. Dahinter folgen Vorarlberg (3), das Burgenland (2) sowie Wien und Kärnten (je 1). Nur in Tirol war seit Mitte März kein tödlicher Verkehrsunfall zu beklagen.
Zu hohes Tempo als Unfallursache
Vor allem zu hohes Tempo sei in der vergangenen sechs Wochen ein großes Sicherheitsproblem auf den Straßen gewesen, so der VCÖ. Die Polizei habe zahlreiche Autofahrer und Motorradfahrer bei exzessiven Geschwindigkeitsübertretungen erwischt. Weil zu hohes Tempo die Hauptursache der tödlichen Unfälle gewesen sei, forderte der VCÖ verstärkte Maßnahmen gegen Risikolenker und höhere Strafen für Raser. Anderenfalls drohe trotz der Corona-bedingten Ruhe auf den Straßen das Verfehlen des Ziels, die Anzahl der jährlichen Verkehrstoten um zumindest 100 zu senken.
Österreich solle sich bei der Verkehrssicherheit und den Tempolimits die Schweiz als Vorbild nehmen. Dort habe es im Vorjahr weniger als halb so viele Tote auf den Straßen gegeben als hierzulande, betonte VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
(APA/red)