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Türkische Kurdenpartei DTP behauptet Öcalan-Misshandlung

Die türkische pro-kurdische Partei DTP protestiert gegen die angebliche Misshandlung des inhaftierten Führers der verbotenen "Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK), Abdullah Öcalan. In der Nacht auf Montag kam es zu Brandanschlägen gegen türkische Einrichtungen in Wien und Salzburg.

Nach Angaben der türkischen Zeitung “Hürriyet” forderte DTP-Chef Ahmet Türk am Dienstag vor Anhängern der Partei, eine Delegation, der auch DTP-Mitglieder angehören, auf die Gefängnisinsel Imrali bei Istanbul zu entsenden, wo Öcalan seit 1999 inhaftiert ist.

“Der Grund, warum wir hier versammelt sind, ist die physische Gewalt gegen den PKK-Führer Herrn Öcalan”, sagte Türk. Dessen Behandlung sei “ungesetzlich und unmenschlich”. In den vergangenen Tagen hatten Berichte über Folter und Misshandlung Öcalans sowie über dessen verschlechterten Gesundheitszustand zu einem Ansteigen der Spannungen in den türkischen Kudengebieten geführt. Bei Protestkundgebungen in Südostanatolien starb ein Mensch.

Auch in anderen Ländern kam es in den vergangenen Tagen zu Protestaktionen von Kurden. Am Freitag versuchten PKK-Sympathisanten in Wien, die UNO-City zu stürmen. Die Behörden vermuten zudem, dass radikale Kurden hinter Brandanschlägen auf türkische Einrichtungen in Österreich und anderen Ländern stehen dürften.

Die türkische Regierung hat die Berichte über eine angeblich Misshandlung Öcalan zurückgewiesen. Das Antifolterkomitees des Europarates hatte allerdings schon im März kritisiert, dass der PKK-Führer in Einzelhaft gehalten wird. Die “geistige Gesundheit” des in Isolationshaft gehaltenen Kurdenführers habe sich seit früheren Besuchen “deutlich verschlechtert”, hatte der Ausschuss im in Straßburg festgestellt.

Ankara macht Öcalan und seine PKK für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich, seit die Gruppe den bewaffneten Kampf 1984 aufnahm.

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