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Trickdiebin umarmte und begrabschte Passanten: Prozess in Wien

Eine Trickdiebin soll in Wien mehrere Männer unsittlich berührt haben - nun stand sie vor Gericht
Eine Trickdiebin soll in Wien mehrere Männer unsittlich berührt haben - nun stand sie vor Gericht ©APA
Weil eine 33-Jährige in mehreren Fällen unbekannte Männer umarmte, ihnen in den Schritt fasste und diese daraufhin zu bestehlen versuchte, musste sie sich am Mittwoch vor Gericht verantworten. Die mutmaßliche Trickdiebin beteuerte ihre Unschuld.

Der Umarmungstrick kommt ja öfter einmal vor – eine mutmaßliche Trickdiebin, die in Wien vor Gericht stand, ging jedoch noch einen Schritt weiter. Die 30-jährige Slowakin berührte ihr überraschtes Opfer unsittlich.

So ging die Trickdiebin vor

Der 33-jährige Wiener, der sich am frühen Morgen des 14. April 2012 nach einer durchfeierten Nacht auf dem Nachhauseweg befand, schildert sein Zusammentreffen mit der Trickdiebin folgendermaßen: In der Molkereistraße in Wien-Leopoldstadt stellte sich ihm plötzlich eine hübsche Frau in den Weg, die ihm wortlos in den Schritt fasste und ihn heftig umarmte. Es handelte sich dabei aber um keine amourösen Avancen, sondern um den neuesten “Schmäh” einer routinierten Trickdiebin, wie sich am Mittwoch im Straflandesgericht herausstellte.

Die 30-jährige Slowakin war keineswegs an dem leicht angetrunkenen Wiener, sondern ausschließlich an dessen Brieftasche interessiert. Als es ihr nicht gelang, ihm diese aus der Hosentasche zu ziehen, weil der 33-Jährige sich mit Nachdruck aus der Umarmung zu befreien trachtete, eilte ihr im Hintergrund wartender Lebensgefährte zu Hilfe. Der 49-Jährige drückte dem Opfer den Unterarm gegen den Kehlkopf und brachte den Mann zu Boden. Weil dieser lautstark um Hilfe zu schreien begann, ergriff das Pärchen die Flucht.

Angeklagte war mehrfach vorbestraft

Die Frau konnte unweit des Tatorts von einer Funkstrafe festgenommen werden. Die nicht weniger als sechsmal einschlägig vorbestrafte 30-Jährige, die zuletzt in ihrer Heimat eine zweijährige Haftstrafe abgesessen hatte, behauptete zunächst, sie habe das Gleichgewicht verloren und sei versehentlich gegen den Wiener “gefallen”. Vor Gericht erklärte sie nun, an sich zwecks eines Disco-Besuchs nach Wien gekommen zu sein. Sie habe den Mann zwar umarmt, sei aber “unschuldig”.

Für ihren Komplizen, dem zunächst die Flucht gelungen war, hatten am auf den missglückten Überfall folgenden Tag die Handschellen geklickt, als er in einer Drogerie beim Diebstahl von Putztüchern ertappt wurde. Er legte vor dem Schöffensenat (Vorsitz: Claudia Moravec-Loidolt) ein Geständnis ab. Die Verhandlung musste zur ergänzenden Beweisaufnahme vertagt werden, da der Verdacht besteht, dass die auf “Liebesattacken” spezialisierte mutmaßliche Trickdiebin in zumindest zwei weiteren Fällen männliche Passanten berauben wollte.

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