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Triangle of Sadness - Kritik und Trailer zum Film

Die neue Sozialsatire von Ruben Östlund, die bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme gewann, erzählt von der Welt der Influencer und Superreichen. Sie spielt größtenteils auf einer Luxusjacht, wo Model Carl (Harris Dickinson) und die Influencerin Yaya (Charlbi Dean) mit einer grell überzeichneten Gesellschaft von Reichen unterwegs sind. Später passiert Unerwartetes: Einige Schiffsreisende landen auf einer Insel, wo die Hierarchie umgekehrt wird, denn eine Angestellte ist die Einzige, die Fische fangen, Feuer machen und somit das Überleben der Menschen sichern kann.

Als "Triangle of Sadness", das "Dreieck der Traurigkeit", bezeichnet die Botoxindustrie den faltenlastigen Bereich zwischen Augenbrauen und Nasenwurzel. Auch einem der Protagonisten in Ruben Östlunds "Triangle of Sadness" - dem 25-jährigen Model Carl - wird empfohlen, sich an dieser Stelle das Nervengift spritzen zu lassen. Schönheit als Ware ist eines der Themen des heurigen Cannes-Gewinners. Ab Freitag im Kino.

Triangle of Sadness - Kurzinhalt zum Film

Ein weiteres sind Klassenunterschiede - denn nicht jeder in diesem Film ist darauf angewiesen, sein Äußeres zu vermarkten. Die Sozialsatire erzählt von der Welt der Influencer und Superreichen. Mit überzeichneten Charakteren und einem irren Plot Twist ausgestattet, macht es der Film Kinozuschauern leicht, sich dazu zu verhalten. Das ist vermutlich ein Grund, warum er bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme gewann.

Der erste Teil spielt größtenteils auf einer Luxusjacht. Mit von der Partie sind dort die Influencerin Yaya (verkörpert von Charlbi Dean, die im Sommer mit 32 Jahren an einer unbekannten Krankheit starb) und Carl (Harris Dickinson). Den Beiden wurde die Reise gesponsert, auf der Jacht muss Carl Fotos von seiner Freundin etwa beim Pastaessen für ihr Instagram machen. Die Nudeln hat sie nur fürs Foto vor sich stehen, essen wird sie sie nicht. Denn Yaya muss in Form bleiben und ist außerdem glutenintolerant.

Solche Probleme haben die wirklich Reichen auf der Jacht nicht. Zum Beispiel der Milliardär Dimitri (Zlatko Burić), der sein Geld mit Düngemitteln gemacht hat (seine Freundin wird von Sunnyi Melles gespielt). Oder das freundliche, ältere britische Ehepaar, das mit dem Vertrieb von Handgranaten reich geworden ist.

Nur der Kapitän (Woody Harrelson) lässt sich nicht blicken. Warum, wird bald klar: Er ist Marxist und angesichts seines Jobs in einer Art dauer-besoffener Verweigerungshaltung. Ein ulkiges Personal also, das teils auch ziemlich grell überzeichnet wird. Völlig derb wird es dann beim Kapitänsdinner. Bei stürmischer See können die Reichen ihr Gourmetessen nicht bei sich behalten, es folgen ausführlich inszenierte Kotzeskapaden.

Triangle of Sadness - Die Kritik

Auch Iris Berben ist in einer Nebenrolle zu sehen. Die 72-Jährige spielt eine Schiffsreisende namens Therese, die nach einem Schlaganfall eine Sprachstörung hat und nur noch den Satz "In den Wolken" und manchmal "Nein" sagen kann. Therese ist eigentlich die spannendste Figur im Film. Weil man erst mal entschlüsseln muss, was sie uns eigentlich sagen will.

Im letzten Teil des Films passiert etwas Unerwartetes: Nachdem die Jacht von Piraten gekapert wird, stranden ein paar der Schiffsreisenden auf einer Insel, wo die Hierarchien umgekehrt werden. Denn eine Angestellte, die sich auf der Jacht um die Toiletten kümmerte, ist die einzige, die Fische fangen, Feuer machen und somit das Überleben der Menschen sichern kann. Die Machtverhältnisse kehren sich um.

"Triangle of Sadness" handelt von der Absurdität des Kapitalismus und sozialer Ungleichheit. Die Botschaft des Films ist am Ende ziemlich eindeutig. Gleichzeitig unterhält "Triangle of Sadness" und löst vielleicht auch Ekel aus. In jedem Falle müssen die Zuschauer drauf reagieren.

(APA/Red)

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