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Trennung kann Migräne auslösen

Der Streit oder die Trennung der Eltern und die daraus folgende psychische Belastung kann bei Kindern Migräne oder starke Kopfschmerzen auslösen.

Dieses Ergebnis einer bundesweiten Studie des Robert-Koch-Instituts sei „eine wichtige neue Erkenntnis“, sagte Mediziner Raymund Pothmann, Facharzt am Zentrum für Integrative Kopfschmerztherapie in Hamburg. Bei einem Migränesymposium am Donnerstag (5.10.) in Karlsruhe setzen sich Experten auch mit dem Thema „Schulstress“ auseinander.

Etwa jedes zweite Schulkind leidet nach Angaben Pothmanns unter Kopfschmerzen, rund zwölf Prozent unter Migräne. Neun von zehn Kindern hätten bereits Erfahrung mit Kopfschmerzen gemacht, sagte Pothmann. „Kopfschmerzen sind nach wie vor die häufigste Störung von Kindern.“ Ein Fünftel der Schulkinder habe so starke Schmerzen, dass sie zum Arzt müssten. „An diesen Zahlen hat sich in den vergangenen 15 Jahren leider nichts geändert.“

Migräne bei Kindern sei erblich, sagte Pothmann. Zu den Symptomen gehörten Übelkeit, Erbrechen und Schwindel, manchmal auch Bewegungs- und Sprachstörungen. Neben Ärger und Krisen zu Hause oder Problemen in der Schule werde die Krankheit durch „zu viel Fernsehen, zu wenig Bewegung, ungesundes und unregelmäßiges Essen“ ausgelöst. Die Schule spiele dagegen eine weit geringere Rolle als bislang angenommen. „Der Schule kann nicht die Schuld in die Schuhe geschoben werden, das sind lediglich verstärkende Mechanismen“, sagte der Mediziner. Trotzdem könne den betroffenen Kindern auch in der Schule geholfen werden. „Mehr körperliche Bewegung, mehr Abwechslung, mehr Pausen und vernünftige Mittagsmahlzeiten“, nannte Pothmann als Lösungswege.

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