Gemeinsames Garteln in der Stadt erlebt derzeit einen Boom. Mehr als 50 Gemeinschaftsgärten gibt es allein in Wien – Tendenz steigend. Wobei, eigentlich wird ja städtischer Gartenbau betrieben, seit es Städte gibt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein konnte man Gemüse nämlich nicht weit transportieren, weil die Transportmittel zu langsam waren, um Frische zu garantieren. Es gab auch keine Supermärkte mit Gemüseabteilung wie heute. Also gab es in den Städten eigene Viertel, in denen frisches Obst und Gemüse produziert wurden. Man nannte sie Marktgärten. Die resoluteren Waren wiederum wurden außerhalb der Stadt angebaut und auf den Märkten feilgeboten, wie das ja auch heute geschieht.Spätestens mit dem Ende der Nachkriegszeit ist auch das Ende des Gemüseanbaus in der Stadt gekommen. Auf die Idee, am Rasen im Gemeindebau etwas anzubauen, ist damals niemand gekommen. Heute feiert das gemeinsame Gemüse anbauen mitten in der Stadt fröhliche Urständ´. Begonnen hat die Renaissance des gemeinsamen Kultivierens der Flora in London und New York. Junge Menschen begannen dort, auf kleinen Brachflächen zwischen Straßen und Häusern allerlei anzubauen. Und so schnell wie die Schwammerln nach dem Regen hat sich diese Bewegung weltweit verbreitet.
Schulklassen und Kindergartengruppen kommen zum Garteln
Nett anzusehen sind diese eingezäunten Oasen im Großstadtrevier allemal. Und Jung und Alt kommt zusammen, um die neuesten Geheimnisse gegen Schnecken, Läuse & Co. auszutauschen. Vielleicht fördert die Stadt Wien deshalb Nachbarschafts- und Gemeinschaftsgärten.