“Brutto-Brutto”: Auf unseren Lohnzetteln werden die Abgaben nicht zur Gänze aufgeschlüsselt. Denn neben dem ersichtlichen Bruttogehalt existiert ein weiteres Brutto: Fast die Hälfte des ursprünglichen Bruttogehaltes werden für unterschiedliche Posten abgezweigt. Geld, das in Sozialsysteme fließt oder für Lohn- und Kommunalsteuer abgezweigt wird. Der wirtschaftsliberale Think-Tank “Agenda Austria” hat nun einen Bruttomat zur Verfügung gestellt, welcher die zusätzlichen Ausgaben ersichtlich macht – VOL.AT berichtete. Ziel ist eine transparente Auflistung auf dem Lohnzettel.
Bruttomat: So sehen die tatsächlichen Abgaben bei einem monatlichen Brutto-Gehalt von 1.500 Euro aus
Hoffnung auf Sensibilisierung
Wir haben bei der Vorarlberger Industriellenvereinigung nachgefragt, was sie von dem Vorschlag hält. “Ein transparenterer Lohnzettel macht grundsätzlich Sinn, allerdings kommt es auf die konkrete Ausgestaltung an und dazu ist noch zu wenig bekannt”, so Mathias Burtscher von der IV. Man erhofft sich von einem Transparenten Lohnzettel aber eine Sensibilisierung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass der Netto-Gehalt nur einen Teil der Personalausgaben für die Unternehmen ausmache und die gesamte Steuer- und Abgabenquote in Österreich zu hoch sei.
Unternehmen haben bereits Initiative ergriffen
Einige Betriebe in Vorarlberg hätten bereits selbst die Initiative ergriffen und würden ihre Mitarbeiter auf ihren Lohnzetteln “über hohe und steigende Steuer- und Abgabenlast für Arbeitgeber und Arbeitnehmer” informieren, wie Burtscher zu berichten weiß. “Um mehr Netto vom Brutto zu erhalten, ist eine Senkung der Steuer- und Abgabenquote, ein effizienter schlanker Staat und daher Reformen in Österreich nötig”, fordert er abschließend.