"Trainings-Pole" für Wurz
Die GP-Piloten betätigten sich wie angekündigt als “Sparmeister” und geizten vor allem am Vormittag mit Runden, weil Motoren und Reifen für den Hitze-GP besonders geschont werden müssen. Samstag steht das zweite KO-Qualifying der Saison an und einige Teams haben sich schon neue Taktiken überlegt. Das in Bahrain so hoch gelobte neue Dreier-Format erfreut das Herz eines Rennfahrers nämlich nicht unbedingt. Vor allem Red-Bull-Pilot David Coulthard richtete einen Appell an die Verantwortlichen, die Handicap-Regeln zu überdenken. “Es fühlt sich einfach nicht wie ein Qualifying an. Hier sollte es um die schnellsten Autos gehen und nicht darum, wer zufällig am Ende eine gute Runde ohne Verkehr erwischt”, sagte der Schotte. In Bahrain hatten die Topteams bis zum Ende des 20-minütigen Superpole gewartet, um mit möglichst leichten Autos eine schnelle Runde zu drehen. Weil das auch ins Auge gehen kann, werden viele Teams in Sepang nun frühe “Sicherheitsrunden” hinlegen.
Wurz fuhr am Vormittag mit 1:34,946 die Tagesbestzeit und unterstrich nach seiner ersten “Trainingspole” des Jahres dann bei 36 Grad Lufttemperatur mit der zweitschnellsten Zeit, dass er den Williams wie schon in Bahrain optimal für Mark Webber und Nico Rosberg präpariert hat. “Ich bin die schnellsten Zeiten bei den Longruns gefahren, das ist wirklich bemerkenswert”, stellte der Niederösterreicher verschwitzt aber zufrieden fest. Die schnellsten GP-Piloten waren Juan Pablo Montoya und Fernando Alonso.
Weltmeister Alonso gestand trotz seines Auftaktsieges in Bahrain ein, dass es viel schwieriger werde, den Titel zu verteidigen, als ihn zu gewinnen. Er forderte daher Renault auf, noch härter und konzentrierter zu arbeiten. “Vergangenes Jahr sind wir praktisch nur gegen McLaren gefahren. Selbst an einem schlechten Wochenende bist du Vierter geworden und hast genügend Punkte gesammelt. Das geht heuer nicht mehr”, sagte der 24-Jährige.