Glockenton stimmt Otter aufs Training ein
“Jedes Mal, wenn die Pfleger zum Putzen oder Instandhalten das Gehege betreten haben, haben die Otter sie sozusagen überfallen und auf Futter gehofft. Das wollten wir mit einem Training ändern und ihnen gleichzeitig auch Abwechslung bieten”, erklärte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter am Dienstag in einer Aussendung.
Die vor ungefähr einem halben Jahr gestarteten Lerneinheiten beginnen mit einem Glockenton. Dann wissen die Zwergotter, dass es losgeht und es zur Belohnung Fisch- oder Fleischstücke gibt. “Als erstes haben sie gelernt: Läutet die Glocke nicht, haben die Pfleger kein Futter mit. Betteln unnötig”, berichtete der Tiergarten.
Geistige Herausforderung für fresslustige Zwergotter
“Beim Training haben die Pfleger den Ottern beigebracht, dass sie einem Objekt, Target genannt, folgen sollen. So können die Pfleger die beiden Tiere überallhin lotsen. Wenn sie das Target berühren, gibt es als Bestätigung einen Pfiff und ab und zu einen Leckerbissen”, erläuterte Schratter.
Trainiert wird mindestens einmal pro Woche, immer zu unterschiedlichen Zeiten. Eine Einheit dauert zehn Minuten. Wer als Besucher zufällig vor dem Gehege steht, kann zusehen. Da die Zwergotter clever und verfressen sind, sind sie beim Training voll motiviert. Schratter: “Egal ob auf einen Baumstamm, auf eine Waage oder in eine Kiste, die Zwergotter lassen sich von den Pflegern quer durch das Gehege leiten.” Sollte das Training einmal keinen Spaß machen, was bisher noch nicht vorgekommen ist, ist das auch kein Problem. Hungrig müssen die Otter nicht bleiben, versicherte der Tiergarten.
(apa/red)