Traditionsgasthof in Wolfurt schließt: Warum der Engel nach vier Generationen seine Pforten für immer schließt


Seit einigen Wochen geht in Wolfurt das Gerücht um, dass der "Engel" schließe. Das Gasthaus liegt im Herzen der Marktgemeinde und ist landesweit nicht nur für seine hervorragende für seine bürgerliche Küche, sondern auch für das legendäre Bahmi Goreng. Mit seinem gemütlichen Restaurant mit Gastgarten und elf Gästezimmern ist das Traditionshaus eigentlich gar nicht aus der Gemeinde wegzudenken.

Wirtin bestätigt: Ende Jahr ist Schluss
"Ja, es stimmt, ich werde in die Pension gehen und gegen Ende Jahr dann schließen", bestätigt die Wirtin gegenüber VOL.AT das Gerücht. "Ich verkaufe das Lokal und werde danach schließen." Leicht fällt Andrea Peter dern Verkauf n ihres Gasthofs natürlich nicht. "Es war sehr schwierig", gibt sie zu verstehen.



Ende einer Ära: Wirtin Andrea schließt ihren Gasthof
Im Jahr 1993 übernahm Andrea Peter das Haus von ihren Eltern. "Nachdem ich heuer 65 werde, habe ich mir gedacht, das ist jetzt ein Alter, wo man eigentlich in Pension gehen könnte", sagt sie. "Ich habe keine Nachfolge und das Gastgewerbe wird ohnehin immer schwieriger zu führen", erklärt sie gegenüber VOL.AT. Auch ihrer Tochter hat kein Interesse, wie sie verdeutlicht. "Da muss die Entscheidung fallen und die Entscheidung ist jetzt doch auf den Verkauf gefallen." Das Lokal zu betreiben sei sehr personalintensiv, dazu kämen noch Vorschriften, Verwaltungsaufwände und Bürokratie. "Man hat kaum mehr Zeit zum manuellen Arbeiten, weil alles für Verwaltungsaufwände draufgeht. Es wird sehr schwierig Personal zu finden, seit Corona ist das noch schwieriger und in unserem gut gehenden Geschäft benötigt man sehr viel Personal", schildert sie.



Suche nach Personal für die letzte Saison
Obwohl das Lokal Ende des Jahres schließen wird, sucht das Team derzeit noch nach Verstärkung. Im Gespräch mit VOL.AT betont die Wirtin, dass sie trotzdem noch Personal für den Service und die Küche während der Sommersaison in Voll- oder Teilzeit benötigt. Der Gasthof wird wie gewohnt die nächsten elf Monate geöffnet sein und die Wirtin plant, ihn in seiner bisherigen Form bis zum Ende des Jahres weiterzuführen. Aufgrund der intensiven Saison mit dem beliebten Garten und großem Andrang ist dringend zusätzliches Personal erforderlich, berichtet die Gastronomin. Sie hofft, dass sie das erforderliche Personal findet, um den Betrieb reibungslos fortzuführen.



"Der Abschied wird sehr schwerfallen"
Der Schließung blickt sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: "Einerseits ist da die Freude auf die Pension, andererseits ein Geschäft, das man so lange geführt und mit aufgebaut hat und mit so viel Liebe dabei war. Also, der Abschied wird sehr schwerfallen." Sie habe alle Möglichkeiten, so auch die Option der Verpachtung, gründlich überdacht, gibt Andrea Peter zu verstehen. "Also die einzige Option, die ich jetzt habe und ich habe es auch schon ausgeschrieben, ist einfach der Verkauf, dass ich endgültig abschließen kann", verdeutlicht die Wolfurterin. "Und so kann ich doch besser in die Pension gehen und weiß, es ist jetzt verkauft. Und ich muss wirklich nicht mehr nachdenken und nicht mehr Pächter suchen." Der Verkauf wurde einem Makler übergeben und ist in Ausschreibung.
Video: Wirtin Andrea im Gespräch
"Ich habe wirklich tolle Gäste"
"Also einstimmig sagt jeder, das ist sehr schade", meint sie zu den Reaktionen der Stammgäste. "Aber ja, nützt nichts." Ihr tue es auch leid um die Gäste. "Ich habe wirklich so tolle Gäste, die wirklich immer gekommen sind", betont Andrea Peter im VOL.AT-Gespräch. Sie habe das Gasthaus hervorragend führen können, auch aufgrund ihrer Angestellten. Sie arbeite mit einem "sehr tollen Team", bei dem sie sich bedanken wolle, so die Wirtin. "Dass sie auch jetzt teilweise noch wirklich zu mir halten und bis zum Schluss bleiben möchten", betont sie. "Ohne mein tolles Personal hätte ich das gar nicht so lange führen können. Also das ist das Um und Auf", betont sie abschließend.
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(VOL.AT)