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Tourismus zittert vor möglicher deutscher Reisewarnung

Tourismus zittert vor möglicher deutscher Reisewarnung.
Tourismus zittert vor möglicher deutscher Reisewarnung. ©APA/BARBARA GINDL
Die heimische Tourismusbranche zittert vor einer möglichen Reisewarnung wichtiger herkunftsländer für Österreich wegen der hohen Coronazahlen. Deutschland könnte Österreich trotz nun gültiger 2G-Regel als Risikogebiet einstufen.

"Alles andere wäre eine Überraschung", sagte ein Branchenkenner der APA. Der große Nachbar ist der wichtigste Herkunftsmarkt. Andere wichtige Herkunftsländer könnten folgen.

Quarantäneregel nur für Ungeimpfte

Ungeimpfte deutsche Reiserückkehrer müssen zehn Tage in Quarantäne, wenn sie aus einem Hochrisikogebiet zurückkehren, nach fünf Tagen ist ein sogenanntes Freitesten möglich. Nicht in Quarantäne müssen nur geimpfte und genesene Personen (2G). Eine Entscheidung des deutschen Robert-Koch-Instituts wird für Donnerstag oder den Freitag erwartet.

"Wir haben schon im Vorfeld gehört, dass sie bisher nur verschoben wurde", zitierte der ORF-Salzburg online den Vizechef der dortigen Hoteliervereinigung, Walter Veit, zur bevorstehenden deutschen Entscheidung. "Das hat natürlich jetzt unmittelbare Auswirkungen auf den Start der Wintersaison." Bei einer Reisewarnung würden viele Urlauber mit Kindern unter zwölf Jahren oder ungeimpften Kindern den Winterurlaub in Österreich absagen. Zudem sei damit zu rechnen, dass die Regierungen der skandinavischen Länder und der Benelux-Staaten aber auch Großbritanniens nachziehen.

"Wir brauchen zusätzliche Hilfen"

Ohne staatliche Hilfe - de facto von allen Steuerzahlern - sei diese Krise für die Tourismusbranche nicht mehr zu bewältigen, so Veit laut ORF Salzburg: "Wir brauchen mindestens bis Saisonende die ermäßigte Mehrwertsteuer. Und wir brauchen zusätzliche Hilfen, damit wir die Mitarbeiter halten können und sie nicht komplett für die Branche verlieren." Verantwortlich sei letztlich die Politik, die die notwendigen Maßnahmen wieder verschlafen habe. Sie müsse nun auch für Unterstützung der Branche sorgen, so Veit.

Christian Gantner, der Vorarlberger Landesrat für Tourismus, ist dennoch zuversichtlich. "Es wird eine Wintersaison geben, denn selbst wenn uns die Deutschen als Risikogebiet einstufen, gilt eine Quarantäneregelung nur für Ungeimpfte", zitiert ihn die "Kronen Zeitung" (Donnerstag). Zwischen 85 und 90 Prozent der deutschen Gäste seien geimpft, nur 22 Prozent würden mit Kindern zwischen 12 und 16 Jahren anreisen - und auch hier liege die Impfquote bei 40 Prozent. Der freiheitliche Tourismussprecher in Niederösterreich, Reinhard Teufel, kritisierte in einer Aussendung, dass durch eine Nicht-Anerkennung der Sputnik-Coronaimpfung osteuropäische Touristen ausgesperrt würden.

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(APA/Red)

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