Tourismus mit Vorbuchungen für den Winter zufrieden

Das Plus von 1,1 Prozent für Mai bis August bedeutet in Summe 61,8 Mio. Übernachtungen. Das ist für diesen Zeitraum die bisher stärkste Sommersaison in Österreich.
Eine sehr gute Buchungslage für den Winter gebe es vor allem bei den Wellness-Hotels, aber auch die klassische Ferienhotellerie sei sehr zuversichtlich, sagte der Branchensprecher. Etwas verhalten sei allerdings die Nachfrage nach Seminarhotels, weil die Firmen in wirtschaftlich schweren Zeiten als erstes bei der Fortbildung der Mitarbeiter sparen würden. Nichtsdestotrotz sei der Tourismus weiterhin sehr stabil und eine der wenigen Sparten, die aktuell noch Impulse geben könnten. Und er untermauerte das mit einer Zahl: 37,4 Prozent des gesamten Mehrwertsteuer-Aufkommens werde laut Wifo in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft aufgebracht, der Tourismus sei die drittgrößte Exportsparte des Landes, weil 60 Prozent der Gäste aus dem Ausland kommen.
Steuer auf Feiertagszuschlag "klassischer Lohnraub"
Als "klassischen Lohnraub" bezeichnete Imlauer die Besteuerung des Feiertagsarbeitsentgeltes, die aufgrund eines Gerichtsurteils seit Jahresanfang gilt. "Es war gelebte Tradition, dass dieser Zuschlag steuerfrei ist." Bei rund 13 Feiertagen im Jahr würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund ein Prozent der Lohnsumme verlieren. Und ein weiteres Prozent würden sie durch die Besteuerung der Trinkgelder verlieren, sagte der Salzburger Spartenobmann Ernst Prühringer. Zwar gebe es bereits eine Einigung über Neuregelung ab 2026, die man begrüße, "aber es gibt bis jetzt noch keinen Entwurf für entsprechende Verordnung, wir hängen noch im luftleeren Raum."
Pühringer kritisierte heute auch die Gewichtung der Hotellerie und Gastronomie im Warenkorb, der zur Berechnung der Inflation herangezogen wird. "13,4 Prozent sind wesentlich zu hoch. In Deutschland sind es 3,1 Prozent. Klar, das ist ein Industrieland, aber das ist Oberösterreich auch." Außerdem würden die Preise nur in hochpreisigen Destinationen wie Saalbach-Hinterglemm oder der Stadt Wien erhoben, nicht aber beim Dorfwirt im Waldviertel. "Dadurch haben wir eine zu hohe Inflation."
"Nicht Teuerungstreiber sondern Trittbrettfahrer"
Seine Branche sei nicht der Teuerungstreiber, "wir sind nur Trittbrettfahrer, weil die Energiepreise zu hoch sind". Seit 2019 habe sich der Anteil der Beträge, den Betriebe direkt für Energie aufwenden müssen, nahezu verfünffacht. "Wer eine Gastroküche mit Strom hat, weiß, um welche Mengen Energie es da geht." Zudem seien die KV-Abschlüsse der vergangenen zwei Jahre zum Teil über der Inflation gelegen, bei den nächsten Verhandlungen Anfang kommenden Jahres "werden wir daher hart verhandeln müssen", kündigte er bereits an.
(APA)