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Knowles erster großer Erfolg als Coach

Touring-Coach Knowle lobte den Weltranglisten-104. Novak
Touring-Coach Knowle lobte den Weltranglisten-104. Novak ©APA (Archiv)
Erst vor Kurzem ist der langjährige Weltklasse-Doppelspieler ins Coaching eingestiegen. Und schon jetzt konnte der 45-Jährige seinen ersten großen Erfolg feiern. Sein Schützling Dennis Novak schaffte den Einzug in den Hauptbewerb von Wimbledon.

Mit dem Einzug in den Hauptbewerb von Wimbledon hat Julian Knowle seinen ersten großen Erfolg in der noch kurzen Zeit als Touring-Coach von Dennis Novak (Foto) erzielt. Am Dienstag gilt es für den zweitbesten Österreicher in der Tennis-Weltrangliste, in Runde eins gegen Marton Fucsovics zu bestehen. Knowle warnt vor dem Ungarn, hält aber grundsätzlich auch sehr viel von seinem neuen Schützling.

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"Dennis ist von seinen spielerischen Möglichkeiten schon ein sehr kompletter Spieler", lobte der Vorarlberger Novak im Gespräch mit der APA. Allerdings müsse das Können je nach Kontrahent besser auf den Platz gebracht werden. "Es geht darum, dass man gegen verschiedene Gegner die richtigen Taktiken auslotet", erklärte Knowle. "Wenn man Dennis da dann gewisse Dinge sagt, hat er die Möglichkeit, das auch auszuführen, weil er die auch kann."

Es seien nur Kleinigkeiten, mit denen der Auftritt Novaks effektiver und besser gestaltet werden kann. Die kleinen Dinge würden aber den großen Unterschied ausmachen. Knowle: "Wann spiele ich den oder den Ball, wann gehe ich drauf. Mit dem richtigen Konzept kann man sich einiges erleichtern, wenn man dann gegen die Leute richtig spielt. Ich glaube, dass ich da halt recht gute Erfahrung habe, weil ich selber extrem lange den Sport betrieben habe."

"Julian weiß, wie es abgeht auf der Tour"

Novak konnte das der APA nur bestätigen. "Julian bringt extrem viel Erfahrung mit. Er weiß, wie es abgeht auf der Tour. Er ist der richtige Mann für mich", ließ der 25-Jährige an der Richtigkeit seiner Auswahl keinen Zweifel. "Er ist taktisch sehr gut, was auch seine Stärke als Spieler war. Er kann die Gegner gut lesen und mich gut auf die Matches vorbereiten." Zur Vorbereitung auf das Fucsovics-Match blieben drei Tage, wogegen es davor Schlag auf Schlag gegangen war.

Denn in der Woche vor der Wimbledon-Qualifikation spielte sich Novak bis ins Finale des Rasen-Challengers von Ilkley durch, verlor dieses nach Vergabe eines Matchballs. Schon am Tag darauf musste der gute Freund von Dominic Thiem in der ersten Quali-Runde antreten. Thiem war da als Zuschauer dabei und sah den ersten von insgesamt drei Siegen in Folge. Novak: "Es war sehr hart für mich nach dem verlorenen Finale gleich wieder auf den Platz zu gehen."

Für Knowle hat das Novak ausgezeichnet hinbekommen. "Das war das Schönste, zu sehen, wie er sich am Montag präsentiert hat und das angenommen hat. Nach der echt herben Enttäuschung - ein Finalsieg wäre eine Wimbledon-Wildcard und er erstmals Top 100 gewesen. Wie ich mich auf dem Platz präsentiere, da gibt es keine Entschuldigung dafür, keine 100 Prozent abzuliefern. Er hat vom ersten Punkt in der Quali bis zum letzten von seiner Präsenz her alles abgeliefert."

"Dennis kann unter die Top 50 kommen"

Beim Auftreten gibt es für Knowle keine Entschuldigung. "Das ist ein Thema, auf das ich ein Hauptaugenmerk lege", erläuterte der 45-Jährige. "Wenn er die Präsenz so konstant bringt, wird er bald (in der Weltrangliste, Anm.) woanders liegen. Für mich spricht nichts dagegen, dass er erste 50 kommen kann. Es ist nicht so, dass er dafür einen Atomlauf braucht. Er kann sein Können konstanter abrufen, nur muss er sich die Möglichkeiten dazu geben."

Für Knowle kann Novak seine Taktik-Tipps gut und schnell umsetzen. "Weil er ein talentierter und geschickter Spieler ist", meinte der Ex-Davis-Cupper über den als Weltranglisten-104. in das Wimbledon-Feld gekommenen Novak. Manchmal komme er aber noch vom richtigen Weg ab. "Wenn man da von außen nicht einwirkt, könnte er den Spielplan verlieren. Es ist noch so, dass es zu schnell passieren könnte. Das sollte er selbst in den Griff bekommen."

Novak hat aus dem Vorjahr eine dritte Wimbledon-Runde stehen, so viele Punkte hatte er bei einem Turnier noch nie zu verteidigen. "Natürlich ist das im Hinterkopf", gestand Knowle ein. "Aber er ist reif genug. Dennis hat danach bis Jahresende nicht mehr wirklich viel zu verteidigen. Wenn er so Tennis spielt wie in den letzten Wochen großteils, gibt es das nicht, dass er nicht dementsprechend Punkte einfährt." Demnach sollten die Top 100 für Novak demnächst fallen.

(APA)

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