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Tour de France: Brändle mischt zum Auftakt im Konzert der Großen mit

Den Hohenemser Brändle reizt die "dünne Luft" bei der Tour - und meint damit das Top-Niveau der Konkurrenz.
Den Hohenemser Brändle reizt die "dünne Luft" bei der Tour - und meint damit das Top-Niveau der Konkurrenz. ©EPA
Für Matthias Brändle beginnt das Abenteuer Tour de France gleich mit seiner Spezialdisziplin. Der 25-jährige Debütant aus Vorarlberg startet mit großen Ambitionen in das 13,8-km-Zeitfahren der 1. Etappe am Samstag in Utrecht (Start 14 Uhr).

“An einem sehr guten Tag sollten die Top Ten möglich sein”, erklärte der Radprofi des Schweizer IAM-Rennstalls. Der Ex-Stunden-Weltrekordler hat sich die Strecke oft angesehen. “Ich mag es, wenn es viele Kurven gibt, nach denen man immer wieder antreten muss”, sagte Brändle. Er ist nach 55 Jahren (1960, Wilfried Thaler) erst der zweite Vorarlberger, der den französischen Radklassiker in Angriff nimmt.

Höhentraining in der Schweiz

Er hatte sich auf seine vierte große Landesrundfahrt nach Giro 2010 und 2012 sowie Vuelta 2011 im Hospiz auf dem Bernina-Pass vorbereitet. Dieser Aufenthalt in der Höhe (2.330 m) hatte sich schon vor der Belgien-Rundfahrt (Prolog-Sieg und Führung bis zum Schlusstag) und der Tour de Suisse bewährt.

“Ich bin zuversichtlich”, meinte der Hohenemser, der wegen der gezielten Tour-Vorbereitung die Staatsmeisterschaft ausgelassen hatte. Bei der wichtigsten Rundfahrt der Welt trifft er auf die meisten der aktuell besten Zeitfahrer (Weltmeister und Stunden-Weltrekordler Bradley Wiggins hat seine Straßenkarriere beendet), die beim Auftakt das Gelbe Trikot erobern wollen.

Einen Namen im Peleton gemacht

Die Ex-Weltmeister Fabian Cancellara (SUI) und Tony Martin (GER), Tom Dumoulin (NED), ein Teamkollege des ÖRV-Meisters Georg Preidler, sowie Rohan Dennis (AUS) gelten als Topfavoriten der 102. Ausgabe des Gewaltritts durch Frankreich.

Für Cancellara wäre ein weiterer Erfolg in seiner zehnten und wohl letzten Tour besonders wertvoll. Der 34-Jährige hat fünf seiner sieben Etappensiege im Zeitfahren gefeiert und immer dann, wenn die Tour im Ausland begann. 28 Tage fuhr der Trek-Profi bereits im Gelben Trikot.

Brändles IAM-Team hat bei der zweiten Tour-Teilnahme auf einen Sprinter verzichtet. Man setzt auf aktive Fahrweise und will die Chance auf einen Etappensieg aus einer Fluchtgruppe nützen. Auch da besitzt Brändle beste Referenzen, er hat sich im Peloton einen Namen gemacht. Doch der Prolog-Dritte der Tour de Suisse hat auch Helferdienste zu leisten. Er soll den Schweizer Mathias Frank in der ersten Woche aus dem Gröbsten heraushalten.

Zwei weitere Österreicher auf der Tour

Unterstützung der Chefs steht während der drei Wochen für Georg Preidler und Marco Haller, die zwei weiteren Österreicher im 198-köpfigen Feld der 102. Auflage, im Vordergrund. Für die Teams des Duos könnte es gleich an einem der ersten vier Tage Grund zum Jubeln geben.

Preidlers Giant-Alpecin-Rennstall hat neben Zeitfahrer Dumoulin im Deutschen John Degenkolb ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Der 26-Jährige hat heuer bei Mailand-San Remo und Paris-Roubaix Klassiker-Qualitäten bewiesen, die auch an den ersten Tour-Tagen gefragt sein werden. Die vierte Etappe am Dienstag führt auch über das gefürchtete Kopfsteinpflaster.
Degenkolb könnte damit neuerlich zum großen Rivalen von Alexander Kristoff werden.

Der Norweger aus dem russischen Katjuscha-Team hat heuer die Flandern-Rundfahrt als einen von 18 Siegen auf seiner Erfolgsliste. Haller war oft einer seiner wichtigsten Helfer. Auf der “Mauer von Huy”, dem Ziel des belgischen Fleche Wallonne und der 3. Tour-Etappe am Montag, triumphierte 2012 mit dem Spanier Joaquim Rodriguez ein anderer Katjuscha-Profi. In diesem Jahr war der 36-Jährige dort Vierter. (red/APA)

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