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Toto Wolff hat die WM schon abgeschrieben

Ab Max Verstappen (r.) und Red Bull kommt auch heuer wieder niemand vorbei, ist sich Mercedes-Chef Toto Wolff (l.) jetzt bereits sicher.
Ab Max Verstappen (r.) und Red Bull kommt auch heuer wieder niemand vorbei, ist sich Mercedes-Chef Toto Wolff (l.) jetzt bereits sicher. ©Reuters, APA/AFP
Nach der Machtdemonstration von Triple-Weltmeister Max Verstappen in Japan hat sich Mercedes-Boss Toto Wolff bereits nach dem vierten von 24 Saisonrennen mit dem nächsten Formel-1-Titelgewinn des Niederländers abgefunden.
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"Niemand wird Max dieses Jahr mehr abfangen. Sein Auto ist spektakulär gut und er fährt spektakulär gut", sagte der Wiener am Sonntag in Suzuka. Für die anderen Teams gehe es in dieser Saison nur noch darum, "wer der Beste vom Rest wird."

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Zur Realität von Mercedes gehört es mittlerweile, sich mit weniger zufriedenzugeben. Dementsprechend wäre es schon als großer Erfolg zu werten, wenn der gefallene Branchenführer der Formel 1 diese Saison zumindest wieder als Nummer zwei hinter Red Bull beendet. "Wir müssen anerkennen, dass jemand einen besseren Job macht als wir", sagte Teamchef Toto Wolff in Suzuka. Den Großen Preis von Japan dominierte Max Verstappen - für die "Silberpfeile" ist er wieder unerreichbar.

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Die Silberpfeile haben als ehemaliger Branchenprimus jedenfalls Aufholbedarf, in der Konstrukteurswertung geben hinter Red Bull (141 Punkte) derzeit Ferrari (120) und McLaren (69) den Ton an. "Red Bull ist weit vorn, dann kommen die anderen Teams", sagte Wolff im Fahrerlager: "Wir wollen um den zweiten Platz kämpfen, so sieht unsere Realität derzeit aus." Mercedes (34) findet sich nach einer weiteren Enttäuschung in Japan für George Russell (7.) und Lewis Hamilton (9.) aktuell aber nur im Kampf um Platz vier gegen Aston Martin (33) wieder.

Realistische Chance ab 2026

"2026 gibt es einen großen Neustart, und dann bietet sich die realistische Chance für alle anderen Teams, Red Bull zu schlagen", sagte Wolff. "Aber davor gibt es noch eine ganze und eine dreiviertel Saison - und in diesen Monaten möchte ich nicht nur leiden." Deswegen sollen besser früher als später Lösungen her. Obwohl es Rekordweltmeister Hamilton und George Russell in Japan nur auf die Plätze neun und sieben schafften, gehe es in die richtige Richtung. Im Gesamtklassement belegen sie die gleichen Plätze, zusammen haben sie nicht einmal die Hälfte der Punkte von Verstappen.

"Da muss man nichts rosa malen"

"Wenn man nur auf die Zahlen schaut, ist das nicht gut. Da muss man nichts rosa malen", sagte Wolff. Mit Blick auf die eigentlich hohen Erwartungen mit Rennsiegen und WM-Titeln befinde sich das Team derzeit "ein bisschen im Niemandsland". Red-Bull-Teamchef Christian Horner betonte angesprochen auf die Aussagen Wolffs, dass es noch zu früh sei, das Handtuch zu werfen. "Es gibt noch immer 20 Rennen. Ich habe über die Jahre gelernt, nicht zu viel auf die Aussagen von Toto zu hören", sagte der Brite.

Wolff prognostiziert Verbesserung

Für Wolff gebe es mit Blick auf die nächsten Monate trotzdem auch Grund zur Hoffnung. "Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht, was die Einstellungen des Autos betrifft. Wir können sagen, dass unser Auto schneller wird", ergänzte Wolff. Einzig ein schwacher erster Stint habe dem Mercedes-Duo in Japan ein besseres Resultat gekostet.

"Wir verlassen Suzuka sicher nicht glücklich, aber wir sind überzeugt, dass bald mehr kommen wird", meinte der Wiener. Das Auto des Vorjahres war eine Fehlkonstruktion, nun sei es nicht ganz so dramatisch.

Hamilton fordert mehr

"Wenn wir im Feld nach vorn kommen wollen, müssen wir mehr Leistung finden", stellte Rekordweltmeister Hamilton aber fest und forderte: "Wir müssen weiter hart arbeiten."

Hamilton, der 2025 zu Ferrari wechselt, war ebenfalls nicht erfreut. Es sei ein schwieriger Tag gewesen, sagte der 39-jährige Brite. "Ich habe alles gegeben, aber das Resultat war nicht gut. Aber da steht unser Auto leider derzeit. Wenn wir nach oben klettern wollen, müssen wir an Leistung im Auto dazugewinnen."

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(APA/DPA)

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