Vor dem Kunsthaus steht seit Neuestem ein Totenkopf. Überdimensional, auffällig und exponiert. Es handelt sich um ein Kunstwerk mit integriertem “Wellness-Paradies”. Eine Sauna, ein Whirlpool und sogar eine Extradusche sind integriert und voll funktionsfähig. In Wien darf die Sauna aber nicht in Betrieb genommen werden. Der Künstler und Vater des Schädels nimmts gelassen, er verwendet den Totenkopf in Rotterdam.
Joep van Lieshout ist bekannt für seine kleinen, portablen Einraumobjekte, die er als Skulls bezeichnet: Explizite Formen, die unerwartete Gebrauchsfunktionen erhalten. Die begehbare Skulptur aus Holz und Polyester ist mit viereinhalb Metern Höhe und sechs Metern Breite relativ wuchtig. Lieshout spielt in seinem ironischem Mahnmal für die Vergänglichkeit auf den Fitness Wahn der heutigen Gesellschaft an, der als Ersatz für eine spirituelle Erfahrung jenseits aller körperlichen und materiellen Belange dienen muss. Der Künstler betrachtet den Totenkopf metaphorisch als Hülle des Geistigen…