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Topfavorit Grange Slalom-Weltmeister - Matt Vierter

Mario Matt hat im zweiten Durchgang des WM-Slaloms von Garmisch-Partenkirchen alles riskiert, am Fuße des Gudiberges ist aber nur der vierte Platz für ihn drinnen gewesen. Gold ging zum Ausklang der Alpinski-WM am Sonntag an den 26-jährigen Franzosen Jean-Baptiste Grange, Silber an den Schweden Jens Byggmark (0,43) und Bronze an den Italiener Manfred Mölgg (0,61).
Grange holt sich Gold
Endstand: WM-Slalom
Erster Slalom-Durchgang

Damit blieb es bei acht Medaillen für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) bei den 41. Welttitelkämpfen. Die nächste WM geht 2013 in Schladming in Szene.

Nach dem ersten Durchgang an der 15. Stelle gelegen, fuhr der Flirscher Matt im Finale volle Attacke und nahm auch einen Ausfall in Kauf. Stattdessen setzte er Laufbestzeit in den Schnee und blieb bis Byggmark (Halbzeitsechster) an der Spitze. Als er dann auch von Mölgg auf den dritten Platz verdrängt worden war, stand nur noch Grange oben. “Ich habe mir gedacht: die Hoffnung stirbt zuletzt, es kann da herunter sehr schnell was passieren”, meinte Matt, dessen Wunsch aber nicht wahr geworden war.

Matt zeigte sich als fairer “Verlierer” und verwies auf seine jüngste Geschichte: “Bei der WM braucht man einen vierten Platz nicht, aber wenn ich denke, wo ich im Dezember war und wie ich mich zurückgekämpft habe, dann muss ich zufrieden sein.” Erst im Jänner begann das Werkl langsam wieder zu laufen, wie die Ränge vier, fünf und acht im Weltcup zeigen. Auf Bronze fehlten 0,21 Sekunden.

Bei seiner Heim-WM vor zwei Jahren in Val d’Isere war Grange zur Halbzeit Dritter gewesen, doch im Finale ausgeschieden. “Ich bin so glücklich, wenn ich denke, dass ich 2009 Goldfavorit war. Von dem, was dann passiert ist, musste ich mich erst einmal erholen”, erzählte Grange, der die letzten beiden Weltcup-Rennen vor der WM in Kitzbühel und Schladming gewonnen hat. Olympia 2010 verpasste er wegen eines Kreuzbandrisses. Es ist seine zweite Medaille nach WM-Bronze 2007 in Aare hinter Matt und Mölgg. 2009 holte er die kleine Kristallkugel in dieser Disziplin.

Ähnlich schwere Zeiten wie Matt hat auch Byggmark hinter sich, dessen Rezept “Vollgas” aufgegangen ist. Das wäre auch das Motto von Titelverteidiger Manfred Pranger gewesen, der am Ende nur als Neunter angeschrieben hat. “Ich habe alles riskiert, es läuft heuer einfach nicht so, wie wir uns das wünschen. Es fehlt schon die ganze Saison das gewisse Etwas”, sagte der Tiroler. Als 18. in die Wertung kam Christoph Dreier.

Reinfried Herbst fiel nach dem zehnten Zwischenrang im Finale aus, ebenso wie Wolfgang Hörl. “Die Piste ist auf keinen Fall schuld, ich habe die Schläge nicht gespürt. Für mich war klar, es kann nur Attacke geben, alles andere wäre falsch. Es fuchst einfach durch die Bank. Wenn es nicht sein will, will es nicht sein”, zeigte sich Herbst enttäuscht. Zum knapp am Podium vorbeigefahrenen Matt sagte er: “Mit ihm habe ich ehrlich gesagt gerechnet, da fährt er einen extrem schnellen Schwung. Bei diesen Bedingungen lacht er normalerweise das dritte Mal als Weltmeister.”

Im rot-weiß-roten Herrenlager blieb es damit bei zwei Medaillen, Super-G-Silber durch Hannes Reichelt und Riesentorlauf-Bronze durch Philipp Schörghofer. Dazu kamen allerdings auch drei vierte Plätze durch Benjamin Raich in der Super-Kombination, Romed Baumann in der Abfahrt und zum Abschluss eben durch Matt im Slalom.

“Ich bin sehr stolz auf das ganze Team, auf die Betreuer und vor allem, wie mit den vielen Herren-Ausfällen umgegangen wurde. Man ist nicht in Selbstmitleid verfallen, sondern hat nach vorne geschaut und den Fokus immer wieder auf die Rennen gerichtet”, bilanzierte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum, der nochmals auf die Ausfälle von sechs Nationalteamfahrern bei den Herren verwies.

Auch für Deutschlands letzte Goldhoffnung, Lokalmatador Felix Neureuther, nahm der Slalom einen enttäuschenden Ausgang. Nach Lauf eins war er nur auf dem 22. Platz gelegen, im Finale schied er aus.

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