Schlummern für die Schönheit oder der Traum als Spiegelbild von Wünschen und Unterbewusstein? In der Gemeinschaftsarbeit Ein Traum länger als eine Nacht stapeln sich 50 Kissen zu einem Berg von schlafenden Gesichtern. Während hier jeder friedlich vor sich hinschlummert, hinterfragt Sandra Scheffknecht (geboren 1975) mit Masks genormte Schönheit und den Verlust von individueller Persönlichkeit. Eine Maske aus Plastik, gefertigt nach dem Gesicht eines Supermodels, wird in einer Fotoreihe über das Gesicht einer normalen Frau gelegt. Ist diese Fassade Wunschdenken oder Verzerrung? Auch für Kirsten Helfrich (geboren 1976) wird die Maske, als Metapher eines perfekten Schönheitsideals, zum wichtigen Utensil. Wie schnell Schönheit aber kippen kann, führt die Künstlerin in einer Bodeninstallation mit 200 kg Tomaten vor. Heute noch rotglänzend und prall, wird die Zeit ihre Spuren an dem Gemüse, das zum Sinnbild der Vergänglichkeit wird, hinterlassen. Inmitten von diesem Tomatenbeet fand auch die Eröffnungsperformance statt, als skurrile Selbstverherrlichung, die die Spiegelung von Identität in einer medial geprägten Welt thematisiert.
Gestärkte Spitzen
Losgelöst vom (eigenen) Körper befasst sich dagegen die Installation von Stephanie Wladika (geboren 1969) mit der Behübschung von Lebensräumen. Die Installation Im Zweifel lieber hübsch besteht aus einem Fundus an Häkeldeckchen, als Synonym bürgerlicher Häuslichkeit, die sich wie ein wabberndes Netz über Boden, Wand und Fenster legen. Was normalerweise zur Verschönerung auf der Kommode liegt oder allenfalls einen Fleck vertuscht, nimmt im Raum, wo einen der Geruch von gestärkter Sauberkeit umfängt, fast bedrohliche Ausmaße an.
Die Ausstellung wurde am Samstagabend in der Villa Claudia in Feldkirch eröffnet und ist bis 28. März, Fr, , Sa und so, 14 bis 18 Uhr, zu besichtigen.