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Tödliche Spritze: Maßnahmen in Lainz

&copy Bilderbox Symbolfoto
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Im Krankenhaus Hietzing will man Unglücksfälle wie den Tod jener 66-jährigen Patientin, der versehentlich ein falsches Medikament injiziert wurde, künftig vermeiden - andere Farben für Medikamente und Vier-Augen-Prinzip.

Man habe veranlasst, die Verpackungen von Medikamenten, die ins Rückenmark gespritzt werden, mit anderen Farben als intravenös zu verabreichende zu etikettieren, so der ärztliche Direktor des Krankenhauses, Fritz Gschnait.

Vier-Augen-Prinzip

Außerdem sei das Vier-Augen-Prinzip als zusätzliche Kontrollmaßnahme eingeführt worden. Nun würden Arzt und Schwester gegenseitig prüfen, welches Medikament verabreicht werde, so Gschnait. Er verwies weiters auf die vom Krankenanstaltenverbund (KAV) eingesetzte Expertengruppe unter der Leitung des AKH- Krebsspezialisten Christoph Zielinski, die die Sicherheitsmaßnahmen in den Onkologie-Abteilungen bewerten soll.

Rathausopposition ortet Systemfehler

Die Wiener Rathausopposition machte Systemfehler für den Vorfall verantwortlich. „Es zeigt sich einmal mehr, wie berechtigt unsere Alarmrufe rund um die Gesundheitspolitik in Spitälern und die Pflegepolitik in städtischen Geriatriezentren sind“, meinte etwa ÖVP- Sozialsprecherin Ingrid Korosec. „Lainz“ sei nun offensichtlich das beängstigende Code-Wort für die völlige Überforderung im städtischen Gesundheitssystem Wiens.

Strache sieht ein “krankes System”

FPÖ-Chef Strache beklagte, dass sich trotz wiederholter Skandale in Lainz außer Lippenbekenntnissen nichts verändert habe. „Dieses fürchterliche Drama in Lainz zeigt einmal mehr, dass das System und die Struktur in Wien menschliche Tragödien nach wie vor zulässt“, so Strache. Die schlechte Verwaltung und das kranke System seien für den Vorfall verantwortlich.

Diese Aufarbeitung der Vorkommnisse dürfe sich nicht darauf beschränken, das schuldhafte Verhalten Einzelner festzustellen, forderte die Grüne Gesundheitssprecherin Sigrid Pilz. Man müsse Systemfehler ausforschen, die einen derartigen Zwischenfall begünstigten. Gesundheitsstadträtin Renate Brauner müsse entsprechende Maßnahmen veranlassen.

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