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Todesstoß für die Sunrise Session?

©Purin
Die Polizei beantragt eine Verkürzung der Sperrstunde für die Vabrik von 7 auf 2 Uhr. GF Thomas Krobath hat jetzt eine Petition gestartet.

von Lisa Purin/Wann & Wo

Seit 2004 hat das K-Shake bzw. der jetzige Nachfolge-Club Vabrik eine verlängerte Sperrstunde und kann bis 7 Uhr geöffnet haben. Im Jahr 2008 hat die Polizeiinspektion von Sulz einen Anlauf gestartet, die Sperrstunde auf zwei Uhr zu verkürzen – damals ohne Erfolg. Heuer gab es einen erneuten Anlauf. Bei einer Sitzung der Gemeinde, bei der auch die Polizeiinspektion von Sulz anwesend war, wurde beschlossen, dass die Sperrstunde für das Lokal nicht mehr verlängert wird. „Das wäre der Todesstoß. Ein Ende der Sunrise Session betrifft ganz sicher viele junge Menschen in Vorarlberg, die zumindest in der Nacht von Samstag auf Sonntag gerne länger ausgehen. Eine Verkürzung der Öffnungszeiten bedeutet für mich auch einen Umsatzrückgang und im schlechtesten Falle die Schließung der Discothek“, so Thomas Krobath, Geschäftsführer der Vabrik.

„Kürzung aufgrund massiver Probleme“

Auf WANN & WO-Nachfrage wurde die Kürzung der Sperrstunde seitens der Gemeinde bestätigt: „Da es massive Probleme wegen zahlreicher Delikte gab, wird die Sperrstunde nicht mehr verlängert werden. Die öffentliche Sicherheit, auch die der Jugendlichen, kann aufgrund von diversen Sachverhalten, die auch im Umkreis passieren, nicht mehr gewährleistet werden. Auch wegen diverser Sachbeschädigungen, die vor allem die umliegenden Firmen betreffen, mussten wir Maßnahmen setzen. Das soll sich nicht gegen die Jugendlichen richten, aber die Entscheidung haben wir gemeinsam mit der Polizeiinspektion gesetzt“, so Gemeindesekretär Stadelmann, stellvertretend für den Bürgermeister von Röthis. Die zuständige Polizeiinsepktion von Sulz steht hinter deiesem Entschluss. Postenkommandant Lothar Mathis wollte diese Entscheidung gegenüber WANN & WO zuerst nicht kommentieren, erklärte dann aber: „Die Gemeinde hat diesen Entschluss gefasst. Denn die Vielzahl und die Art der Delikte gaben uns Anlass, tätig zu werden.“

„Entscheidung ist noch nicht gefallen“

Geschäftsführer und Gastronom Thomas Krobath sagt dazu: „Laut Posten Sulz sind die Anzeigen bzw. Körperverletzungen in den letzten Jahren schwerwiegender geworden, was wahrscheinlich zutreffend ist. Eine dementsprechende Statistik wurde mir hier aber nicht vorgelegt“, zeigt sich Krobath enttäuscht. „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die Sunrise Session hätte im September 2019 ihren 12. Geburtstag gefeiert. Außerdem ist es auch für Mitarbeiter aus der Gastronomie ein toller Treffpunkt. Sie können nach ihrer Arbeit mit ihren Arbeitskollegen noch weiterfeiern“, gibt Krobath zu bedenken. „Meine Forderung: Der Landeshauptmann nennt sich selber per Definition ‚Landesjugendbeauftragter‘. Ich würde mir wünschen und erwarten, dass er sich für die jungen Menschen in Vorarl­berg einsetzt und den Gemeindevorstand sowie den Bürgermeister von Röthis davon überzeugt, dass hier eine falsche Entscheidung getroffen wird. In Bludenz hat man die verkürzte Sperrstunde nach sechs Monaten wieder aufgehoben – ich habe diesen Prozess also 1:1 schon einmal durchgemacht“, erklärt der Gastronom, der seit mehr als 15 Jahren im Geschäft ist.

Diskussionsveranstaltung?

„Ich schlage eine Diskussionsveranstaltung in der Vabrik (oder im Röthner Saal) vor, bei der die verschiedenen Interessensgruppen zu Wort kommen. Das wären dann etwa der Postenkommandant von Sulz, der Bürgermeister von Röthis, die Landespolitiker verschiedener Parteien, denen die Jugend wichtig ist, und ich. Jedenfalls gebe ich mich nicht so leicht geschlagen, immerhin bin ich Gastronom mit Leib und Seele“ Deshalb hat er auch kürzlich eine Petition gestartet, die er dem Bürgermeister gerne vorlegen würde. Bei gestrigem Redaktionsschluss waren es bereits 449 Stimmen (von 1000). Die Unterschriften-Sammlung er­­folgt noch die kommenden sieben Wochen. Alle Infos in der Factbox.

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