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Todesdrohungen an Strache: 28-Jähriger in Anstalt eingewiesen

Der Mann hatte Todesdrohungen gegen Strache gerichtet.
Der Mann hatte Todesdrohungen gegen Strache gerichtet. ©APA/Sujet
Ein an Schizophrenie erkrankter, zurechnungsunfähiger Mann hatte FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache per Email Todesdrohungen zukommen lassen. Am Dienstag wurde ihm in Wien der Prozess gemacht. Er wollte Strache "ein bisschen erschrecken", so der Angeklagte.
Drohungen gegen Strache

“Mein Ziel war es, Strache ein bisschen zu erschrecken”, gab der 28-Jährige zu Protokoll. Er wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Er habe auf Straches Facebook-Profil juden- und ausländerfeindliche Postings entdeckt. Das habe ihn mehr als nur geärgert, sagte der gebürtige Bosnier, der im Alter von sechs Jahren infolge der kriegerischen Auseinandersetzungen am Balkan mit seinen Eltern nach Österreich geflüchtet war: “Ich war blind im Zorn.” Er habe die inkriminierten Mails verfasst, um Strache dazu zu bewegen, “die FPÖ religiöse Werte zu lehren, dass nicht gehetzt wird bei ihm auf Facebook”.

Frage an Strache, “wie er sterben möchte”

17 Mails umfasste letzten Endes die Anklage, mehrere Dutzend hatte er insgesamt abgeschickt. Der Absender forderte nicht nur Straches Rücktritt, sondern fragte diesen auch, wie er sterben möchte. “Ich töte dich auf 10.000 verschiedene Arten”, hieß es einmal, wobei in diesem Kontext mehrfach eine “Insektendrohne mit Todesspritze” Erwähnung fand. Auch von einem “Quanten-Raumschiff” war in einer anderen Mail die Rede.

Vom Richter darauf angesprochen, outete sich der Mann als Star-Trek-Fan: “Ich träume seit meiner Kindheit von einem Quanten-Raumschiff.” Die dafür erforderlichen Schilde, Waffensysteme und Generatoren habe er “zu 70 Prozent” schon gebaut: “Aber ich habe nur 100 Euro pro Woche zur Verfügung”. Die Drohne wiederum sei “nicht energiefähig. Eine Batterie fehlt.”

Einweisung in Anstalt: “Ist in Ordnung”

Der 28-Jährige versicherte, Strache nicht nach dem Leben getrachtet zu haben: “Ich würde das nie tun, was ich geschrieben habe.” Dass eine Mail an den Wiener ÖVP-Obmann Manfred Juraczka ging, sei ein “Unfall” gewesen: “Ich wollte dem ehemaligen Vizekanzler Pröll schreiben, habe ihn aber nicht gefunden. So bin ich auf den Manfred gekommen.” Abschließend forderte der Mann vom Gericht “die maximale Strafe” und wollte noch seine körperliche Fitness demonstrieren: “Ich kann Ihnen Liegestütze auf zwei Fingern zeigen. Wie die griechische Philosophie sagt: ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Leider ist mein Geist nicht ganz gesund.”

Das sahen auch die Geschworenen so, die dem Antrag auf Einweisung mehrheitlich Folge leisteten. “Ist in Ordnung”, akzeptierte der Betroffene die Entscheidung. Die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab. Die Unterbringung ist damit nicht rechtskräftig.

(APA)

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