Todesdrama am K2: Das sagt Extrembergsteiger Theo Fritsche zum Skandal

Ein Todes-Drama am zweithöchsten Berg der Welt sorgt für Fassungslosigkeit und wirft Fragen auf. Extrembergsteiger Theo Fritsche war dazu bei "Vorarlberg LIVE".
Am 27. Juli ist der pakistanische Höhenträger Muhammad Hassan am K2 (8611 m) ums Leben gekommen. Laut diversen Berichten war er in den frühen Morgenstunden aus bislang ungeklärter Ursache beim Montieren eines Fixseils gestürzt und im Seil hängen geblieben. In weiterer Folge sollen rund 70 Bergsteiger an der Schlüsselstelle der Tour auf dem Weg zum Gipfel am Sterbenden vorbei gegangen bzw. über diesen gestiegen sein.
Empathielosigkeit am Berg
Unterdessen mehrt sich nach dem Unglück die Kritik am Bergtourismus und an der mangelnder Empathie und Hilfsbereitschaft. Dass manche dem Erfolg am Gipfel zu stehen alles unterordnen, sieht auch Theo Fritsche als besorgniserregende Entwicklung. "Irgendwie ist dies ein Abbild unserer Gesellschaft. Die Menschen haben keine Zeit mehr. Es gibt immer mehr Egoisten", sagte der Extrembergsteiger am Donnerstag in der Sendung Vorarlberg LIVE. Das jüngste Unglück am K2 wollte er nicht direkt kommentieren. Er verwies darauf, dass diese Problematik bereits Mitte der 1990er Jahre Thema gewesen sei, als die ersten kommerziellen Anbieter Touren angeboten hätten. "Jeder, der viel Geld hat, bekommt die Möglichkeit einen 8000er zu besteigen. Das ist eine negative Entwicklung. Vielen fehlt die Erfahrung", gab Fritsche zu bedenken. Expeditionsteilnehmer hätten auf der Tour gar nicht mehr die Kraft und die Energie, um anderen zu helfen.
Die ganze Sendung
"Es bräuchte international eine Einschränkung", ist sich der erfahrene Alpinist sicher. "Als ich die ersten hohen Berge bestiegen habe, brauchte ich eine Bestätigung des Alpenvereins, dass ich dazu fähig bin."
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT/VN)