Grund: Sie habe die Inszenierung “aus künstlerischer Überzeugung” ab der zweiten Aufführung verändert. “Tod in Theben” bleibt trotzdem im Wettbewerb des YDP, teilte Elisabeth Schwagerle von der Produktionsleitung und Medienarbeit YDP am Montag auf Anfrage mit.
Ab der zweiten Aufführung boten die Schauspieler im letzten Drittel statt Jon Fosses Text eine Improvisation von “Tod in Theben”. Sie habe sich mit einem Kompromiss selbst belogen, sagte Richter. Sie könne nicht anders und müsse “aus künstlerischer Überzeugung” handeln und einen Teil der Aufführung als Performance abliefern, die – wie sich schließlich herausstellt – nichts mit Jon Fosses Text zu tun hat. Deshalb war Angela Richter vom Schauspielbüro der Salzburger Festspiele beauftragt, dem Publikum das zu erklären und sich vorab zu entschuldigen.
Als empörte Besucher der Aufführung vom Donnerstag tags darauf von dem Geld-zurück-Angebot am Freitag erfuhren und am Samstag im Kartenbüro die Rückerstattung des Kartenpreises verlangten, wurden sie jedoch abgewiesen, meldeten die “Salzburger Nachrichten” in ihrer Montagausgabe.
Richter erklärte im Publikumsgespräch am Freitagabend, sie habe mit dem Autor Jon Fosse ein “freundliches Telefonat” geführt. Sie habe ihm erklärt, dass sie nicht den Text, sondern eine “radikal persönliche Interpretation” spielen lassen werde.